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16.01.2017 21:17:56

Schwäbische Zeitung: Leitartikel zu Trump: Wenn Politik zum Deal wird

Ravensburg (ots) - Die schlimmsten Befürchtungen werden schon vor seinem Amtsantritt wahr. Donald Trump schockt mit einem Interview europäische Politiker - und vielleicht die deutschen besonders. Denn er setzt auf eine Spaltung Europas und lästert, dass Europa ohnehin nur Deutschland diene. Vor allem aber macht Trump klar, dass er überhaupt kein Politiker sein will. Er ist jemand, der in Deals denkt und Deals macht. Auch in der Politik. Was seiner Meinung nach den USA nützt, ist gut, was nicht, ist schlecht. Eine protektionistische Politik soll den USA die Konkurrenz vom Leib halten.

Trump redet in einfachen Worten, seine Botschaften sind verständlich, aber auch widersprüchlich. Die Nato ist obsolet, aber sie ist ihm sehr wichtig. Ob Europa stark oder schwach ist, ist ihm egal, aber "Yeah", er fühlt sich Europa sehr verbunden. Angela Merkel respektiert er, hält aber ihre Politik für katastrophal.

Der bald mächtigste Mann der Welt präsentiert sich auf diese Art als unberechenbarer Polterer, dem Konventionen egal sind: der keine Taktik hat und auch keine Strategie, der lieber twittert, als große übergreifende Konzepte zu entwerfen.

Und Europa? Verlassen können sich die Europäer anscheinend nur darauf, dass er die USA wie ein Unternehmen führen wird und nicht wie einen Staat: Strafzölle für unliebsame Konkurrenz; Nato, nur wenn die anderen endlich zahlen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel reagiert betont gelassen. Europa hat alle Chancen, mächtig aufzutreten. Denn im guten alten Europa gibt es statt Geschäftsleuten noch Staatsmänner und -frauen, die diplomatisch sein können, um das Beste für ihr Land zu erreichen. Die nicht nach dem besten Deal, sondern auch nach dem besten Ziel streben. Ein Politiker denkt an die nächsten Wahlen, ein Staatsmann an die nächste Generation, heißt es. Ein Staatsmann ist Donald Trump gewiss nicht. Insofern bleibt den geschockten Europäern allein eine Hoffnung: Auch ein ehrbarer Kaufmann übernimmt die gesellschaftliche Verantwortung für sein Unternehmen.

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Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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