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28.01.2014 21:30:00

Schwäbische Zeitung: Kommentar - Rentenmissbrauch ausschließen

Ravensburg (ots) - Gut gemeint reicht nicht. Die Mütterrente an sich ist genauso richtig wie das Vorhaben, Arbeitnehmern nach 45 Jahren harter Arbeit die Rente schon mit 63 zu ermöglichen. Die Frage ist nur: Wie bezahlt man das und wie verhindert man Missbrauch? Und da passieren gerade dicke Fehler.

Die Mütterrente ist der größte Brocken im Rentenpaket. Doch sie muss aus Steuergeldern und nicht aus der Rentenkasse gezahlt werden. Schließlich ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kinder zu erziehen, und nicht nur ein Anliegen derjenigen, die in die Rentenkasse einzahlen.

Die Rente ab 63 ist eine klassische Aufgabe für die Rentenkasse. Hier muss aber Missbrauch verhindert werden. Wenn Sigmar Gabriel immer wieder die Arbeitsleistung seiner Mutter beschwört, liegt er neben dem Thema. Denn seine Mutter wird von der Rente mit 63 nicht mehr profitieren, wohl aber die Generation von Gabriel, die Babyboomer. Schon wird vor einer neuen Frühverrentungswelle gewarnt, denn natürlich werden einige Arbeitgeber die neue Regelung ausnutzen und sich von ihren Angestellten trennen. Die Kardinalfrage, wie viele mit 63 schon 45 Jahre durchgearbeitet haben und mit 61 die Regelung ausnutzen könnten, ist nicht zu klären - und damit auch nicht die endgültigen Kosten.

Am Ende bleibt die Hoffnung auf das Parlament, das noch wichtige Änderungen am Gesetzentwurf vornehmen kann. Missbrauch ganz ausschließen kann niemand. Aber sehenden Auges in Kauf nehmen darf man ihn nicht.

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Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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