27.02.2014 20:52:59
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Schwäbische Zeitung: Freispruch für einen Glücklosen - Leitartikel
Also alles eine große, teure Farce? Nein. Aus zwei Gründen war dieser Prozess wohl doch notwendig. Erstens: Christian Wulff hatte einen Anspruch darauf, alles wiegen zu lassen, was gegen ihn vorgebracht worden war. Zweitens: Der Staat hatte einen Anspruch darauf, dass sein höchstes repräsentatives Amt rückwirkend von Schmutz - in Form strafrechtlicher Verdächtigungen - gereinigt wurde. Das mag pathetisch klingen, passt aber ganz gut zu der oft zitierten Würde des Amtes.
Damit stellt sich die Frage, ob diesem Christian Wulff alles in allem großes Unrecht widerfahren ist. Und: Ob er ein Opfer der Medien geworden ist. Und schließlich: Ob sein Rücktritt nicht doch übereilt war. Alle Fragen kann man guten Gewissens mit nein beantworten. Für all die halbseidenen Verdächtigungen hat er selber den Anlass gegeben. Daraus entstand eine mediale Eigendynamik, die man beklagen kann, die aber in dieser Gesellschaft zwangsläufig ist. Fazit: Es ist gut, dass Christian Wulff strafrechtlich entlastet ist. Es ist aber auch gut, dass sein Nachfolger Joachim Gauck heißt.
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