Griechenland in Not |
15.06.2015 21:41:00
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Schelling: "Grexit" keine Lösung und Katastrophe
Um überhaupt aus dem Euro auszusteigen, müsste Griechenland zuerst die Europäische Union verlassen, diesem Ausstieg müssten aber alle 28 nationalen Parlamente in der EU zustimmen, erklärte Schelling. Erst dann wäre ein Euro-Ausstieg technisch möglich.
Auch ein Schuldenschnitt für Griechenland ("Haircut") würde derzeit nichts an den Budgetproblemen Griechenlands ändern, weil die sich Zinsen für die Staatsschulden für das Land derzeit auf dem gleichen Niveau wie Deutschland befinden. Die vergangene griechische Regierung habe sich im Jahr 2012 in einem "Memorandum" auch zu Kosteneinsparungen und Strukturreformen bekannt.
Für Schelling ist im Schuldenstreit mit Griechenland noch diese Woche eine Entscheidung dringend notwendig. Die Parlamente in den EU-Staaten hätten sonst nicht genügend Zeit der Einigung bis Ende Juni zuzustimmen. "Dann haben wir ein wirklich großes Problem", betonte Schelling.
Rund die Hälfte der Zeit würden sich die Eurogruppen-Gespräche laut Schelling derzeit um Griechenland drehen. Die Euro-Finanzminister wollen diesen Donnerstag über weitere Finanzhilfen für Athen beraten.
Der Finanzminister warnte, in der Griechenland-Causa geopolitische Frage außer Acht zu lassen. Griechenland sei Nato-Mitgliedsstaat, habe eine wichtige Grenze zur Türkei und könnte nach einem "Grexit" womöglich enger mit Russland und China kooperieren.
(Schluss) cri/ggr/ham
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