26.08.2016 20:11:00

Scheidender Wifo-Chef Aiginger bedauert zu niedrige Forschungsquote

Die Forschungsquote sollte in Österreich nicht nur bei 3 sondern besser bei 4 Prozent liegen, ist der scheidende Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Karl Aiginger, überzeugt. Schließlich würden die anderen Nationen ja auch nicht stehenbleiben, sagt er im Interview mit der Tageszeitung "Kurier" (Samstagsausgabe).

Ärgern muss sich Aiginger darüber, "dass es einfach nicht möglich ist, nicht mehr nötige Ausgaben und Beamte zu kündigen. Die Beamten heißen heute vielleicht anders, aber sie sind da." Bei der Abgabenquote liege Österreich in den Top 5 in Europa, falle aber in anderen Rankings zurück, moniert der Ökonom. Auch würde zu wenig für die Reduzierung von Stickoxid und CO2 getan.

"Wir belasten die Arbeit zu viel, dafür aber Emissionen, den Verbrauch an Umwelt, Tabak und Alkohol zu wenig", ärgert sich Aiginger des weiteren. Er würde die Ausgaben zwischen Bund und Ländern entflechten, wiederholt er eine langjährige Forderung. Dies könne auch ohne Steuerhoheit für die Länder funktionieren.

Aiginger, bei zwei Steuerreformen dabei, in denen ihm jeweils zu wenig passiert ist, "würde die Steuern auf fossile Energien jedes Jahr um zehn Prozent erhöhen. Damit senken wir dann die Steuern auf Arbeit, in den unteren Einkommensbereichen stärker. Dadurch würde es mehr Gerechtigkeit geben."

In der Pension hat Aiginger noch "Vorlesungen an der Wirtschaftsuni. Und ich gründe ein Querdenker-Forum für Europa, die Kerngruppe hat 15 Leute." Von diesem Forum werde es "Kommentare" geben.

Am Donnerstag kommender Woche tritt Ex-WU-Rektor Christoph Badelt offiziell die Nachfolge von Aiginger als Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) an.

APA

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