S-Bahn-Schreiben: Zufriedenheit der Fahrgäste in Berlin auf einem Tiefpunkt

BERLIN (dpa-AFX) - Nach unzähligen Verspätungen und Ausfällen von Zügen der Berliner S-Bahn zeigt sich die Bahn-Tochter einem Medienbericht zufolge selbstkritisch. "Es lässt sich leider nicht leugnen, dass wir mit der täglich erbrachten Betriebsleistung deutlich hinter den Vorgaben des Verkehrsvertrages zurückbleiben", schreibt der für das Personal zuständige Geschäftsführer Christoph Wachendorf in einen internen Brief an die Mitarbeiter, aus dem die "Berliner Morgenpost" (Samstag) zitiert. "Die Zufriedenheit unserer Fahrgäste ist auf einem Tiefpunkt." In dem Verkehrsvertrag mit Berlin und Brandenburg ist etwa eine Pünktlichkeitsquote von Zügen festgeschrieben.

Wachendorf führt die Probleme des Verkehrsunternehmens in dem Schreiben unter anderem auf "Eingriffe von außen, Infrastruktur- und Fahrzeugstörungen" zurück. In der Vergangenheit gab es immer wieder Meldungen, dass Züge zum Beispiel wegen Signalstörungen gar nicht oder nur verspätet fuhren.

Laut dem Mitarbeiterbrief beschäftigt die S-Bahn zurzeit rund 1100 Lokführer, von denen nur 996 tatsächlich im Fahrbetrieb eingesetzt werden könnten. Dies sei ausreichend, schrieb Wachendorf. Es würden sogar 115 Triebfahrzeugführer mehr als Ende 2015 beschäftigt.

Zuletzt gab es Ausfälle wegen Krankheit. Eine Bahnsprecherin sagte dem Blatt, die Berliner S-Bahn sei wie viele andere Unternehmen auch von der ungewöhnlich starken Grippewelle betroffen./cht/DP/he