04.03.2014 22:28:36
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Russland testet ballistische Rakete
MOSKAU (AFP) -- Inmitten der Krim-Krise hat Russland nach übereinstimmenden Medienberichten am Dienstag eine ballistische Interkontinentalrakete getestet. Das Ziel sei der Test neuer Sprengköpfe gewesen, zitierten die drei führenden russischen Nachrichtenagenturen einen Behördenvertreter. Einem US-Vertreter zufolge war Washington vorab über den Test informiert.
Die in der Region Astrachan von einer mobilen Abschussrampe vom Testgelände Kapustin Jar bei Wolgograd abgefeuerte Rakete vom Typ RS-12M Topol habe ihr Ziel in Sary-Schagan in Kasachstan erfolgreich zerstört, hieß es. Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte eine solche Rakete Ende Dezember zu Testzwecken abgefeuert.
Interkontinentalraketen können mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden. Der Raketentyp wurde bereits in den 80er Jahren in Dienst gestellt und mehrfach verändert und modernisiert. Die maximale Reichweite beträgt 10.000 Kilometer. Im benachbarten Kasachstan hat Russland ein Testgelände gepachtet.
Als Reaktion auf den von der NATO geplanten Raketenschild in Europa testete Russland zuletzt verstärkt neue Gefechtsköpfe. Nach Angaben des russischen Verteidigungsvertreters ging es bei dem Test darum, zu erproben, ob die Gefechtsköpfe in den Raketenschild "eindringen" könnten.
Russland fühlt sich durch den Schild bedroht, den die NATO in Europa aufbaut. Über den Vorschlag für eine Kooperation gab es bislang keine Einigung. Das Projekt lastet daher seit Jahren auf den beiderseitigen Beziehungen. Der Raketenschirm soll Europa Schutz vor einer möglichen Bedrohung durch Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 3000 Kilometern bieten, etwa aus dem Iran.
Geplant ist ein Netz von Radaranlagen und Stellungen mit Abwehrraketen in Europa, um feindliche Raketen im Anflug zu zerstören. Der Schild wird schrittweise ausgebaut. Gegen Ende des Jahrzehnts soll der Abwehrschirm vollständig stehen.
Nach Angaben eines US-Vertreters war Washington vorab über den Test vom Dienstag informiert. "Wir wurden über den Test Anfang der Woche in Kenntnis gesetzt", sagte der US-Verteidigungsvertreter, der nicht namentlich erwähnt werden wollte. "Er kam nicht unerwartet."
DJG/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 04, 2014 15:57 ET (20:57 GMT)- - 03 57 PM EST 03-04-14
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