06.07.2019 15:33:43

RTL/n-tv-Trendbarometer: In Brandenburg, Sachsen und Thüringen wollen die meisten Bürger keine AfD-Regierung / Bundestrend: Grüne und Union weiter gleichauf

Köln (ots) - In Brandenburg, Sachsen und Thüringen hat die große Mehrheit der Bürger laut einer forsa-Studie für das RTL/n-tv-Trendbarometer Vorbehalte gegenüber der AfD. Von den Wahlberechtigten, die nicht mit der AfD sympathisieren, halten 79 Prozent die Alternative für Deutschland für "eine Partei am extrem rechten Rand". Nur 6 Prozent fänden es gut für das Land, wenn die AfD als stärkste Partei in den jeweiligen Landtag einziehen würde - 92 Prozent fänden das "weniger gut bzw. nicht gut". Falls die AfD stärkste Partei würde, sollten die anderen Parteien "eine Regierung ohne die AfD bilden" - das wollen 74 Prozent der Befragten ohne AfD-Präferenz. Dagegen glauben 92 Prozent der AfD-Anhänger, es wäre gut für das Land, wenn "ihre" Partei bei der Landtagswahl siegen würde. 93 Prozent von ihnen wollen, dass die AfD in dem Fall auch regiert. Nur 4 Prozent halten die AfD für eine Partei am extrem rechten Rand - für 95 Prozent ist die "Alternative" eine "normale Partei".

Protest gegen die Alt-Parteien:

Aus welchen Gründen wird die AfD gewählt? 45 Prozent der AfD-Anhänger wollen "gegen die Alt-Parteien" protestieren, die häufig als "Kartell" oder "Sumpf" bezeichnet werden und eine Diktatur ausüben würden. 34 Prozent sind überzeugt, dass die AfD "die wahren Interessen des Volkes" vertritt und "Mut zur Wahrheit" hat, im Gegensatz zur "Diktatur der Lügenpresse". Weitere 24 Prozent haben Angst vor Überfremdung und Islamisierung.

Im Rahmen der Untersuchung für das RTL/n-tv-Trendbarometer wurden die Wahlberechtigten in Brandenburg, Sachsen und Thüringen auch gebeten, ihre politische Position selbst einzuschätzen. Auf einer Skala von 1 (links) bis 10 (rechts) ordnen sich die AfD-Anhänger mit einem Wert von 6,3 deutlich "rechter" ein als der Durchschnitt der Bürger (4,7). Die Befragten ohne AfD-Präferenz verorten sich mit 4,1 hingegen links von der Mitte.

Auch ansonsten unterscheiden sich AfD-Anhänger stark von den Anhängern der anderen Parteien. Mit 76 Prozent sind die AfD-Anhänger deutlich unzufriedener mit der Arbeit ihrer jeweiligen Landesregierung als die Anhänger der anderen Parteien (46%). 44 Prozent der AfD-Anhänger, aber nur 17 Prozent der übrigen Bürger erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrem Bundesland. 68 Prozent der AfD-Anhänger sind grundsätzlich misstrauisch und glauben, dass man "den meisten Menschen" nicht vertrauen könne. 58 Prozent der Anhänger der anderen Parteien dagegen vertrauen den meisten Menschen. 29 Prozent der AfD-Anhänger fänden es besser, wenn es "keine oder nur eine Partei" in Deutschland gäbe.

forsa-Chef Güllner: "Die Größe der AfD wird stark überschätzt!" Bei den anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg und Thüringen erwarten viele einen großen Erfolg der AfD. Allerdings haben bei der Europawahl von 100 Wahlberechtigten in Brandenburg nur 12, in Thüringen 14 und in Sachsen 16 der AfD ihre Stimme gegeben. 88, 86 bzw. 84 Prozent der Wahlberechtigten haben aber der AfD nicht ihre Stimme gegeben. Und die Zahl der Nichtwähler war mit 40,5 Prozent in Brandenburg, in Thüringen mit 38,5 Prozent und in Sachsen mit 36,4 Prozent deutlich größer als die Zahl der AfD-Wähler.

Dennoch glauben in Brandenburg 59, in Thüringen 58 und in Sachsen sogar 72 Prozent der Bürger, dass zwischen 30 bis 50 Prozent ihrer Mitbürger die Ziele der AfD unterstützen. Von den AfD-Anhängern glauben das sogar 89 Prozent. Deshalb sind sie auch überzeugt, dass "ihre" Partei einen großen Teil des gesamten Volkes repräsentiert.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Die AfD-Anhänger sind eine recht homogene, zu 70 Prozent von Männern getragene verschworene Gemeinschaft. Ihre Größe allerdings wird stark überschätzt. Die überwiegende Mehrheit der Bürger in Brandenburg, Thüringen und Sachsen stimmt mit den Einstellungen der AfD-Anhänger nicht überein. Allerdings gelingt es den anderen Parteien bislang nicht in ausreichendem Maße, diese Bürger zur Wahl zu bewegen."

Grüne weiter gleichauf mit CDU/CSU:

Die politische Stimmung in Deutschland bleibt stabil. Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer sind die Grünen weiterhin gleichauf mit der Union, SPD und AfD liegen vor FDP und Linkspartei und konkurrieren um Platz 3. Gegenüber der Vorwoche gab es keine Veränderungen. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, ergäbe sich folgende Stimmverteilung: CDU/CSU 26 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 12 Prozent (20,5%), FDP 8 Prozent (10,7%), Grüne 26 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 12 Prozent (12,6%). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 19 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8%).

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer frei zur Veröffentlichung. Die Daten zur AfD wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 25. 6. - 3.7. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.002 Wahlberechtigte in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Die Daten zur Parteipräferenz wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 1. - 5.7. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

OTS: Mediengruppe RTL Deutschland newsroom: http://www.presseportal.de/nr/72183 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_72183.rss2

Pressekontakt: Mediengruppe RTL Deutschland, Bettina Klauser, Telefon 0163 4564306 Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030 62882442

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!