04.06.2010 16:03:14
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ROUNDUP: US-Beschäftigung wächst nur wegen Volkszählung stark
Viele Experten zeigten sich angesichts der Zahlen eher enttäuscht. "Wenn man die Stellen für die Volkszählung abzieht, dann gibt es nur ein kleines Plus bei der Beschäftigtenzahl", sagte Commerzbank-Experte Simon Junker. Ähnlich urteilte die Postbank, die jedoch auf die anhaltende Trendwende am Arbeitsmarkt verwies. DekaBank-Expertin Gabriele Widmann wertete zudem den deutlichen Anstieg der Stundenlöhne und der Wochenarbeitszeit positiv. Diese Entwicklung stütze die Einkommen der privaten Haushalte und damit den Konsum.
MARKTERWATUNGEN DEUTLICH VERFEHLT
Trotz des starken Stellenaufbaus im öffentlichen Sektor wurden die sehr optimistischen Markterwartungen um fast 100.000 Stellen verfehlt. Im Schnitt hatten Volkswirte mit gut einee halben Million zusätzlicher Jobs gerechnet. Darüber hinaus wurde der Stellenaufbau für April und März um insgesamt 22.000 Stellen nach unten korrigiert. Während der Wert für April unverändert mit plus 290.000 angegeben wurde, liegt der Stellenaufbau für März nun bei 208.000 Stellen anstatt bei 230.000 Stellen.
Die Arbeitslosenquote sank im Mai überraschend deutlich von 9,9 Prozent im Vormonat auf 9,7 Prozent zurück. Experten hatten eine Quote von 9,8 Prozent erwartet. Die Stundenlöhne stiegen um 0,3 Prozent auf 22,57 US-Dollar je Stunde und übertrafen damit die Markterwartungen. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg von 34,1 auf 34,2 Stunden.
MÄRKTE REAGIEREN ENTTÄUSCHT
An den Märkten wurden die Zahlen mit Enttäuschung aufgenommen. So gab der deutsche Aktienindex Dax kräftig nach und rutschte deutlich unter die Marke von 6.000 Punkten. Staatsanleihen diesseits wie jenseits des Atlantiks quittierten die Daten hingegen mit kräftigen Kursgewinnen. Der Euro, der schon vor den Zahlen spürbar unter Druck gekommen war, reagierte mit nur geringen Kursverlusten./bgf/js
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