16.01.2013 17:03:35

ROUNDUP: Tönnies-Neffe will Unternehmensanteile zurück - Klage eingereicht

    BIELEFELD (dpa-AFX) - Der Streit in der Familie des Großschlachters Tönnies geht weiter. Robert Tönnies hat jetzt beim Landgericht Bielefeld Klage gegen seinen Onkel Clemens Tönnies eingereicht. Das Gericht bestätigte am Mittwoch einen Bericht des Online-Portals "juve.de". Robert Tönnies verlangt einen Fünf-Prozent-Anteil zurück, den er 2009 seinem Onkel geschenkt hatte.

 

    Clemens Tönnies habe auf eigene Rechnung Geld in Fleischbetriebe in Russland und Deutschland investiert, die eine mögliche Konkurrenz zur Tönnies-Gruppe sein könnten, hieß es. Robert fordert seinen Onkel in der am 30. Dezember 2012 eingegangenen Klage auf, diese Beteiligungen in die Tönnies-Gruppe einzubringen. Zugleich verlangt er sein Anteilsgeschenk zurück, und zwar wegen groben Undanks.

 

    Weder Clemens Tönnies noch die Tönnies Holding wollten sich zu der Klage äußern. Aus dem Unternehmen hieß es lediglich, der Inhalt der Klage sei nicht überraschend. "Es ändert sich nichts an der Einschätzung: Die Anwürfe werden einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten." Direkte Verhandlungen über eine außergerichtliche Einigung gebe es nicht.

 

    Ursprünglich gehörte die Firma, mittlerweile der größte Schweineschlachter Deutschlands mit einem Umsatz von zuletzt gut 5 Milliarden Euro, den Brüdern Bernd und Clemens, und zwar im Verhältnis 60 zu 40 Prozent. Bernd Tönnies starb 2004. Seine beiden Söhne Robert und Clemens Junior übertrugen je fünf Prozent auf ihren Onkel. Mittlerweile halten Robert und sein Onkel Clemens je 50 Prozent der Anteile.

 

    Beim Landgericht Bielefeld ist eine weitere Klage von Robert Tönnies anhängig. Hierin wendet er sich gegen das doppelte Stimmrecht, das Clemens Tönnies im mächtigen Gesellschafterausschuss die Vorherrschaft sichert. Wann in den Verfahren eine Entscheidung fällt, ist völlig unklar.

 

    Unklar ist auch der Ausgang der Ermittlungen gegen Clemens Tönnies wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Diese laufen seit 2011. Im Oktober 2012 durchsuchten Ermittler Büros des Unternehmens im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück. Mittlerweile werde auch gegen Robert Tönnies ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsangelegenheiten, Klaus Pollmann. Einzelheiten nannte er nicht./mb/DP/stb

 

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