10.05.2014 13:12:47
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ROUNDUP: Tillich gegen Fortführung des Solidarzuschlags und Mindestlohn
BERLIN/DRESDEN (dpa-AFX) - Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat den Solidaritätszuschlag infrage gestellt. "Wenn die Aufgabe des Bundes erfüllt ist, die teilungsbedingten Lasten zu tragen, gibt es keinen Grund für diese Sondersteuer mehr. Es wäre redlich, den Soli dann abzuschaffen", sagte Tillich der "Welt" (Samstag). Er äußerte außerdem Bedenken gegen den geplanten Mindestlohn und die Rente mit 63.
Den Vorschlag des Hamburger Regierungschefs Olaf Scholz (SPD), das Soli-Aufkommen nach dem Ende des Solidarpakts 2019 zur Schuldentilgung der Bundesländer einzusetzen, lehnte Tillich ab: "Die Fortführung des Soli für diesen Zweck wäre eine verkappte Steuererhöhung, die wir nicht zulassen können." Im vergangenen Sommer hatte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für eine Beibehaltung des Solidaritätszuschlags ausgesprochen.
Der Mindestlohn von 8,50 Euro sei ein "Schlag gegen die Tarifautonomie", kritisierte Tillich zudem. "Ich sehe die Gefahr, dass einfache Tätigkeiten aus dem Land gedrängt werden. Im Osten ist das noch schwerer zu verkraften als im Westen." Die große Koalition müsse aufpassen, "dass sie nicht unrühmlich in die Geschichte eingeht: als Regierung, die einen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verantworten hat". Auch die Rente mit 63 sei kein gutes Signal. "Die demografische Entwicklung erzwingt ein längeres Arbeitsleben."
Sachsens SPD-Fraktionschef Martin Dulig erklärte dagegen, jeder dritte Arbeitnehmer im Freistaat werde vom flächendeckenden Mindestlohn profitieren. "Zudem ist der Mindestlohn nur das Mindeste, schließlich muss jedermann von seiner Arbeit leben können. Normalität müssen Tariflöhne werden."
Mit Blick auf die Landtagswahl am 31. August erklärte Tillich, er wolle nicht für eine Fortsetzung der bisherigen CDU-FDP-Koalition werben. Es gehe vielmehr darum, die CDU so stark wie möglich zu machen. "Ich kämpfe nicht für eine Koalition, auch nicht für Schwarz-Gelb." Umfragen sehen die CDU in Sachsen weit vorn, die FDP dagegen unter der Fünf-Prozent-Hürde./bz/hro/DP/zb
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