02.01.2013 15:43:32

ROUNDUP: Teure Pauschalreisen treiben Inflation überraschend über zwei Prozent

In Deutschland hat sich der Preisdruck für die Verbraucher zum Jahresausklang überraschend verstärkt. Experten nannten saisonbedingte Gründe wie zum Beispiel teure Pauschalreisen als Ursache für die steigende Inflation. Im Dezember sei die Inflationsrate von 1,9 Prozent im November auf 2,1 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden nach vorläufigen Zahlen mit. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,9 Prozent. Bankvolkswirte hatten zuvor eine Inflationsrate von 1,9 Prozent und einen Preisanstieg im Monatsvergleich von 0,7 Prozent erwartet.

 

    Zu den Ursachen für den überraschend starken Preisanstieg machte das Statistische Bundesamt vorerst keine Angaben. Aus Mitteilungen der Statistikämtern der Bundesländer geht allerdings hervor, dass vor allem saisonbedingte Gründe für den Anstieg der Inflationsraten verantwortlich sind. Mit Blick auf die Detaildaten erkannte Experte Thilo Heidrich von der Postbank "alte Bekannte" als Preistreiber. Wie jedes Jahr im Dezember seien beispielsweise Preise für Pauschalreisen sehr deutlich gestiegen. Auch bei den Kosten für Hotels und Restaurants habe es kräftige Zuwächse gegeben.

    Trotz des unerwartet starken Preisanstiegs im Dezember droht Experten zufolge weiterhin keine Inflationsgefahr in Deutschland. "So regelmäßig die Preise zum Jahresausklang steigen, so regelmäßig sinken sie zum Jahresauftakt", hieß es weiter in der Einschätzung der Postbank. Im Januar dürfte es wieder einen leichten Rückgang der Inflationsrate geben. "Im weiteren Jahresverlauf 2013 erwarten wir insgesamt einen mäßigen Preisauftrieb", schrieb Postbank-Experte Heidrich.

    Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) erhöhte sich laut Bundesamt im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent. Im Monatsvergleich stieg der HVPI-Index um 1,0 Prozent.     Im gesamten Jahr 2012 ging die Inflation laut Statistischem Bundesamt allerdings zurück. Im Gesamtjahr 2012 stiegen die Verbraucherpreise den vorläufigen Zahlen zufolge um 2,0 Prozent. Im Jahr 2011 hatte die Inflationsrate noch bei 2,3 Prozent gelegen.

    Die endgültigen Ergebnisse für Dezember und den Jahresdurchschnitt 2012 wird das Statistische Bundesamt am 15. Januar 2013 veröffentlicht. Dann wird das Bundesamt auch Angaben zu den Gründen für den Preisanstieg machen.

/jkr/bgf

WIESBADEN (dpa-AFX)

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