ROUNDUP: Tesco-Chef sieht im Preiskampf mit Discountern keine schnelle Besserung

LONDON (dpa-AFX) - Die größte britische Supermarktkette Tesco muss sich im Kampf mit Discountern wie Aldi oder Lidl auf eine lange Durststrecke gefasst machen. "Ich gebe keine Versprechen über Umsatzverbesserungen in den nächsten Quartalen ab", sagte Konzernchef Philip Clarke am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Zuvor hatte das Unternehmen für die vergangenen drei Monate den größten Rückgang der Erlöse seit rund vier Jahrzehnten vermelden müssen.

Der Umsatz in den heimischen Läden, die schon mindestens ein Jahr geöffnet sind, schrumpfte bis Ende Mai um knapp vier Prozent. Das war das dritte Quartal in Folge mit sinkenden Umsätzen. Der Konzern rechnet in dieser Darstellung den Verkauf von Treibstoff und die Mehrwertsteuer heraus. Während die reinen Zahlen der Aktie zu Handelsbeginn sogar noch Auftrieb verschafft hatten, kamen Clarkes Aussagen an der Börse gar nicht gut an. Zwischenzeitlich fiel die Aktie fast zwei Prozent unter den Schlusskurs des Vortages, konnte sich bis zum Mittag aber wieder etwas erholen.

Um dem Abwärtstrend der Supermarktkette entgegenzutreten, setzt Clarke auf niedrigere Preise und schickere Geschäfte. In seinen drei Jahren an der Konzernspitze konnte er den Rückgang der Marktanteile so bislang aber noch nicht aufhalten. Die Maßnahmen drücken zunächst sogar noch auf den Umsatz.

Clarke gibt sich dennoch unbeirrt: Tesco verfolge die richtige Strategie, der Plan gehe auf - und der Manager denkt allen Hiobsbotschaften zum Trotz deshalb auch nicht an einen Rückzug: "Ich gehe nirgendwo hin." Er sei entschlossen, Tesco durch diese Übergangsphase zu führen. Er sprach von weiterhin herausfordernden Trends im Kaufverhalten der Briten./mmb/jha/fbr