09.12.2015 18:06:39
|
ROUNDUP: Schwesig bringt Gesetz für Lohngerechtigkeit auf den Weg
BERLIN (dpa-AFX) - Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) will bis Ende 2016 ein "Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern" durchsetzen. "Derzeit ist die Frage des Gehaltes in Deutschland eher ein Tabuthema, es ist eine Blackbox. Viele wissen gar nicht, ob sie eigentlich fair und gerecht bezahlt werden", sagte Schwesig am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des Entwurfs.
Künftig soll deshalb für alle Beschäftigten und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst des Bundes ein individueller Auskunftsanspruch festgelegt werden. Ziel ist mehr Transparenz in Sachen Bezahlung. Unternehmen ab 500 Beschäftigte sollen verpflichtet werden, ihre eigene Entgeltgleichheit zu prüfen, herzustellen und darüber zu berichten.
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes verdienten Frauen im Jahr 2014 durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer. Die IG Metall begrüßte den Entwurf. "Die Differenz zwischen den Einkommen von Frauen und Männern ist nach wie vor eklatant. Der Gesetzentwurf enthält handhabbare Verfahren und Rechte, diesen Missstand abzustellen", sagte die Zweite Vorsitzende Christiane Benner.
Scharfe Kritik kam von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). "Das geplante Gesetz muss gestoppt werden. Es schafft jede Menge neue Bürokratie", heiß es in einer Stellungnahme. Die Gesetzespläne gingen an den Ursachen der Entgeltunterschiede von Männern und Frauen vorbei. Diese beruhten nachweislich vor allem auf dem unterschiedlichen Erwerbsverhalten./sor/tl/DP/enl

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!