18.02.2008 15:06:00
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ROUNDUP: Premierminister rechtfertigt Verstaatlichung von Northern Rock
KRITIK VON DEN KONSERVATIVEN
Der Schattenkanzler von den Konservativen, George Osborne, nannte die Entscheidung den Tag, "an dem Labours Ruf für ökonomische Kompetenz gestorben ist". "Ich bin geschockt, dass die Regierung dies getan hat", sagte Robin Ashby vom Verband der Kleinanleger von Northern Rock. Die Labour-Regierung zeigte sich trotz der Verstaatlichung offen für neue Angebote. Wenn es Interessenten mit entsprechenden Angeboten für die Bank gebe, werde er ihnen zuhören, sagte Darling am Montag der BBC.
Zudem hat sich die Europäische Kommission zu Wort gemeldet. Die Verstaatlichung stimme mit EU-Reglement überein. "Wir werden aber die Entwicklung weiterhin sehr genau im Blick behalten", sagte ein Sprecher der EU-Wettbewerbskommission am Montag in Brüssel. "Wir müssen, was den staatlichen oder privaten Besitz angeht, vollständig neutral sein", hieß es weiter. Die EU habe zu der Entscheidung keine Meinung. "Sollte die Bank jedoch nach dem 17. März weiterhin öffentliche Hilfen erhalten, werde die Kommission prüfen müssen, ob es sich dabei um Staatshilfen handele", sagte der Kommissionssprecher. Aktien VOM HANDEL AUSGESETZT
Der Handel mit Northern-Rock-Aktien wurde am Montag ausgesetzt; nachdem Finanzminister Alistair Darling den Schritt am Vortrag angekündigt hatte. Entsprechende Notgesetze sollten durch das Parlament gebracht werden. Es ist die erste Verstaatlichung in Großbritannien seit den 70er Jahren, und die erste einer Bank im Vereinten Königreich. Das Geschäft übernimmt der bewährte City-Manager Ron Sandler, der 90.000 Pfund pro Monat für den Posten bekommt. Unklar war, wie viel die Anteilseigner im Gegenzug erhalten würden. Aktionärsvertreter erklärten am Montag, rechtliche Schritte zu prüfen. Es wird davon ausgegangen, dass der fünftgrößte Baufinanzierer Großbritanniens zahlreiche der 6.500 Stellen streichen wird.
Die Hypothekenbank war vor einem halben Jahr im Zuge der US-Immobilienkrise ins Trudeln geraten und musste von der Bank of England vor dem Untergang gerettet werden. Zusammen mit dem Notkredit und den staatlichen Garantien stecken 55 Milliarden Pfund (73 Mrd Euro) der Steuerzahler in der Bank. Die Summe soll nach Medienangaben nun auf 110 Milliarden Pfund steigen. Weder der Milliardär Richard Branson mit seiner Virgin-Gruppe noch das bankeigene Management hatten nach Angaben des Finanzministeriums ein Angebot vorgelegt, "das die Interessen der Steuerzahler" wahre./re/DP/stb/fn/wiz
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