20.04.2009 14:00:00

ROUNDUP: Neuer Chef verordnet Arcandor neues Sanierungspgrogramm

    (Neu: Details aus der Pk, Aktienkurs)     ESSEN (dpa-AFX) – Nur sieben Wochen nach seinem Amtsantritt hat der neue Arcandor-Chef <ARO.ETR> Karl-Gerhard Eick dem schlingernden Handels- und Touristikkonzern ein neues Restrukturierungsprogramm verordnet. Alle Geschäfte, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören und sanierungsbedürftig sind, werden in eine Querschnittsgesellschaft ausgegliedert, wie der im MDAX <MDAX.ETR> notierte Konzern am Montag in Essen mitteilte. Treffen wird es dabei die beiden Sorgenkinder des Konzerns, Karstadt (Warenhaus) und Primondo (Versand), die beide unter Umsatz- und Ergebnisrückgängen zu leiden haben. Keine Einschnitte soll es bei der Reisetochter Thomas Cook <TCG.FSE> <TCG.ISE> geben. Die Arcandor-Aktie gab am Montag um bis zu zehn Prozent nach.     Hintergrund für die Maßnahmen ist die finanzielle Situation des Konzerns. Arcandor ist hochverschuldet, schreibt rote Zahlen und wies zuletzt einen negativen Cashflow aus. In diesem Jahr stehen Kredite in Höhe von insgesamt 950 Millionen Euro zu Refinanzierung an. Der größte Brocken muss bereits im Juni verhandelt werden. Doch es gibt noch zusätzlichen Finanzbedarf. Laut Eick müssen in den kommenden fünf Jahren weitere bis zu 900 Millionen Euro gesichert sein. Ausgelotet würden derzeit alle Finanzierungsmöglichkeiten von einer weiteren Kapitalerhöhung bis hin zu Staatshilfe, sagte er. AUSGLIEDERUNG     Betroffen von den Maßnahmen im Warenhaus und im Versand sind etwa 12.500 der über 50.000 Mitarbeiter. Konkret geplant ist, 115 Technikcenter des Versenders Primondo sowie rund 1.500 Quelle-Shops in eine neue Gesellschaft namens ATRYS zu übertragen. Ebenfalls in die neue Gesellschaft sollen zwölf der insgesamt 120 Karstadt-Filialen, bei denen das Geschäft den Erwartungen hinter her hinkt. Betroffen sind acht Karstadt-Warenhäuser in Kiel, Hanau, Kaiserslautern, Hamburg-Billstedt, Bottrop, Leipzig, Ludwigsburg und München sowie eine Karstadt Sport-Filiale in Recklinghausen. Ziel sei aber nicht Abwicklung, sondern die Entwicklung der Häuser, sagte Eick. Vereinzelte Schließungen wollte er aber nicht ausschließen.     Laut Karstadt-Chef Stefan Herzberg wird bei vier Häusern bereits darüber verhandelt, sie gegebenenfalls in ein Einkaufscenter einzubringen. Stellenabbau solle nach Möglichkeit vermieden werden. Ebenfalls nicht mehr als Kerngeschäft deklariert werden die drei Luxus-Häuser der so genannten Premium-Group mit dem KaDeWe in Berlin, dem Alsterhaus in Hamburg und dem Oberpollinger in München. Die Häuser seien zwar nicht sanierungsbedürftig, passten aber nicht ins Konzept, sagte Eick. Karstadt wolle sich künftig auf die Mitte der Gesellschaft als Zielgruppe konzentrieren. DREI JAHE ZEIT     Alle Geschäfte, die in die Querschnittsgesellschaft ATRYS wandern, sollen entweder optimiert, verkauft oder geschlossen werden. Darüber hinaus wird auch die Möglichkeit von Partnerschaften ausgelotet. Zeit dafür gibt es drei Jahre. "Profitabilität ist das Maß aller Dinge", sagte Eick. Alle drei Konzernbereiche müssten einen positiven Cashflow und positive Ergebnisse bringen. Mittelfristig soll Karstadt eine operative Marge von sechs Prozent, der Versand von sieben Prozent und die Touristiktochter Thomas Cook von 4,8 Prozent aufweisen.     Zusätzliche Einsparungen verspricht sich der Konzern durch die Bündelung des Einkaufs. Dadurch will Arcandor in den kommenden zwei bis drei Jahren Synergien von bis zu fünf Prozent des Einkaufsvolumens (ohne Thomas Cook)  in Höhe von sieben Milliarden Euro erzielen./she/zb     --- Von Simone Hett, dpa-AFX ---
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