10.02.2017 09:12:41

ROUNDUP: Linde und Praxair wollen Fusionsvertrag im April vorlegen

MÜNCHEN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Linde-Chef (Linde) Aldo Belloni will die Fusion des Gasekonzerns mit dem US-Konkurrenten Praxair rasch durchziehen - auch gegen den Widerstand der Gewerkschaften. "Unser Bestreben ist es, bis Ende April fertig zu sein und uns bis dahin auf eine bindende Fusions-Vereinbarung zu verständigen, in der alle Einzelheiten geregelt sind", sagte Belloni der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). "Hürden vor uns sind vor allem noch die kartellrechtliche Bewertung in verschiedenen Märkten", sagte er dem "Handelsblatt" (Freitag).

Zusammen seien Linde und Praxair Weltmarktführer bei Industriegasen. Geführt würde der neue Konzern vom bisherigen Praxair-Chef Steve Angel aus den USA. "Wir halten an unserem Plan fest, wir sind von der Logik überzeugt", sagte Belloni.

Die IG Metall und die IG BCE sorgen sich um die 8000 Arbeitsplätze von Linde in Deutschland. Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler sagte: "Linde braucht Praxair nicht." Die angestrebten Synergien gingen vor allem zu Lasten der Linde-Beschäftigten. Belloni betonte, bis 2021 gebe es keine betriebsbedingten Kündigungen, und ein Verkauf der Sparte Anlagenbau sei nicht geplant.

Belloni zeigt sich im Gespräch mit dem "Handelsblatt" angesichts der Kritik überrascht. Auch die Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat habe den Fusionsverhandlungen zugestimmt. Man habe einen Beschäftigungspakt vereinbart, der betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. "Das alles infrage zu stellen, irritiert mich sehr", sagte er der Zeitung.

Belloni äußerte sich auch zu den Ermittlungen der Bafin wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Die Wertpapieraufsicht hat zwar nicht mitgeteilt, gegen wen sich dieser richtet. Doch hatte Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle im Juni für knapp 500 000 Euro Linde-Aktien gekauft, als wohl schon Fusionsgespräche mit Praxair liefen. "Das ist eine private Angelegenheit", sagte Belloni der Zeitung. Mit dem Kauf habe Reitzle ein Bekenntnis zu Linde abgeben wollen. Auf die Frage, ob die Fusion wegen der Ermittlungen platzen könne, sagte der Manager: "Das ist eine Transaktion zwischen Unternehmen, nicht zwischen Personen."/rol/jha/stw/stb

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