20.01.2014 17:04:35
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ROUNDUP/Kritik aus der Branche: 'Gabriel bremst Offshore-Windenergie'
Auch die Stiftung Offshore-Windenergie in Berlin erklärte, die geplante Absenkung beschädige das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Politik und verzögere den Ausbau der Windenergie auf Nord- und Ostsee. "Das irritiert uns sehr", sagte der Berliner Geschäftsführer der Stiftung, Andreas Wagner. Die Festlegungen im Koalitionsvertrag und ein Kabinettsbeschluss hätten noch die Verlängerung der geltenden Regeln um zwei Jahre zu unveränderten Bedingungen enthalten. "Das widerspricht jeder Verlässlichkeit und ist ein fatales Signal an die Investoren", sagte Wagner.
Im sogenannten Stauchungsmodell erhalten Energieunternehmen für Strom aus Offshore-Windparks über acht Jahre eine Vergütung von 19 Cent je Kilowattstunde. Dieses Modell läuft Ende 2017 aus und bislang war nicht klar, was danach kommt. Wegen der langen Planungs- und Bauzeiten wurden im vergangenen Jahr keine Investitionsentscheidungen für neue Offshore-Windparks getroffen. Nach der Bundestagswahl hatten sich SPD und CDU darauf verständigt, das Stauchungsmodell um zwei Jahre bis Ende 2019 zu verlängern. In Gabriels Eckpunktepapier zur Energiewende heißt es jedoch, die Vergütung für die Erzeuger würde 2018 und 2019 um jeweils einen Cent abgesenkt - "entsprechend der Technologieentwicklung und den damit verbundenen Kostensenkungen".
Bislang lässt sich noch nicht absehen, ob die Planungen der Investoren für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland mit den Ausbauzielen der Bundesregierung in Deckung zu bringen sind. Weitere Investitionsentscheidung en für Windparks werden vermutlich erst fallen, wenn die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verabschiedet ist. Gegenwärtig sind auf Nord- und Ostsee 116 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 520 Megawatt in Betrieb. Weitere Windparks mit einer Leistung von etwa 2400 Megawatt sind in Bau, für weitere 9000 Megawatt liegen Genehmigungen vor. Bis 2020 sollen rund 6500 Megawatt Offshore-Leistung installiert sein, bis 2030 rund 15 000 Megawatt. Meyer kritisierte, das Ausbauziel werde nicht ausreichen, um die klima- und energiepolitischen Ziele der Energiewende zu erreichen./egi/DP/she

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