22.04.2018 12:19:41
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ROUNDUP: Geringere Bienenverluste lassen Imker auf gute Honigernte hoffen
MAYEN (dpa-AFX) - Gute Nachrichten für die deutschen Imker: Nach vorläufigen Zahlen des Fachzentrums Bienen und Imkerei halten sich die Verluste, die ihre Völker im Winter erlitten haben, mit durchschnittlich 15 bis 16 Prozent in Grenzen. "Im Jahr davor waren es rund 20 Prozent", sagte Christoph Otten, Bienenforscher bei dem rheinland-pfälzischen Dienstleistungszentrum in Mayen der Deutschen Presse-Agentur.
Die langjährige durchschnittliche Spanne liege zwischen 10 und 25 Prozent. Grundlage für die aktuellen Zahlen sind übermittelte Daten von mehr als 8000 Imkern aus dem ganzen Bundesgebiet.
Für eine gute Honigernte muss nun noch das Wetter mitspielen. "Im Moment haben wir sehr gute Bedingungen", sagte Otten. "Wir haben täglich sehr gute Gewichtszunahmen." Demnach sammelten die Bienen derzeit pro Stock und Tag rund 500 Gramm Tracht, also unter anderem Nektar und Pollen - Tendenz steigend. Mehr als fünf Kilogramm Bruttogewicht sind es bislang im Schnitt pro Volk seit dem sogenannten Trachtbeginn am 5. April - also dem Tag, ab dem die Bienen regelmäßig ausfliegen.
Rund ein Drittel der Menge benötigen die Bienen für sich selbst, den Nachwuchs und den Bau ihrer Waben. Aus bis zu 60 Kilogramm gesammelter Tracht im Jahr kann der Imker im Schnitt 35 bis 40 Kilogramm Honig gewinnen. Im vergangenen Jahr waren es 37 Kilogramm.
Eine Prognose über die diesjährige Honigernte könne man trotz des guten Starts für die Bienen noch nicht geben, erklärte Otten. Zu unsicher sei der Faktor Wetter: "Wenn es nächste Woche wieder schlechter wird, sind die Vorräte auch schnell wieder aufgebraucht."
Die erste Honigernte beginnt für die Imker in der Regel in der zweiten Maihälfte, die zweite dann Mitte Juli. In manchen Regionen - etwa im Schwarzwald sowie in der niedersächsischen Heide - könnten Imker auch noch die sogenannte Spättracht ernten.
Der Beginn des Bienenflugs sei in diesem Jahr mehr als eine Woche später als 2017 gewesen, berichtete Otten. "Der spätere Zeitpunkt könnte sich als günstig für die Völker erweisen." Grund ist der Befall mit der Varroa-Milbe, von dem sämtliche Bienenbestände betroffen sind. Der Generationskreislauf der Milbe beginnt dem Experten zufolge gleichzeitig mit der Brutaktivität der Bienen.
Je später der Trachtbeginn, um so weniger Generationszyklen der Milbe müssten die Bienen bis zum Winter ertragen und damit umso weniger Milben. Erst nach der letzten Honigernte vor dem Winter beginnen die Imker normalerweise mit der intensiven Bekämpfung der Milbe./maa/DP/zb

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