05.11.2014 10:22:48

ROUNDUP: Frankreich-Schwäche drückt auf Lafarge-Gewinn - Holcim-Fusion auf Kurs

PARIS (dpa-AFX) - Der französische Zementkonzern Lafarge hat auf dem Weg zur Fusion mit dem Schweizer Konkurrenten Holcim die schwächere Nachfrage auf dem Heimatmarkt und im Irak zu spüren bekommen. Besser lief es für die Franzosen hingegen in den USA und Ägypten. Zudem nahm das Unternehmen neue Anlagen in Indien und Russland in Betrieb. Der Umsatz ging von Juli bis Ende September um zwei Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurück, wie Lafarge am Mittwoch in Paris mitteilte. Der Zementabsatz schrumpfte um ein Prozent.

Operativ verzeichnete der HeidelbergCement-Konkurrent (HeidelbergCement) mit 887 Millionen Euro beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen Rückgang von vier Prozent und traf damit die Erwartungen der Analysten. Während negative Währungseffekte auf das Ergebnis drückten, profitierte das Unternehmen von dem Verkauf von CO2-Zertifikaten. Die Produktion von Zement ist sehr energieintensiv und verursacht daher viel Kohlenstoffdioxid. Da Lafarge aber die Zertifikate nicht vollständig verbraucht, kann es die restlichen Mengen gewinnbringend weiterverkaufen.

Unter dem Strich ging der Gewinn um fast 30 Prozent auf 218 Millionen Euro zurück. Dabei belasteten Kosten das Ergebnis, die aufgrund der geplanten Fusion mit Holcim angefallen waren. Zudem hatte Lafarge im Vorjahr von einer Steuerrückerstattung in den USA profitiert. HeidelbergCement legt seine Quartalszahlen an diesem Donnerstag (6. November) vor. Die Aktie legte im frühen Handel um fast 0,7 Prozent zu und entwickelte sich damit etwas schwächer als der Markt.

Zuversichtlich zeigte sich Lafarge mit Blick auf den geplanten Zusammenschluss mit den Schweizern. Es gebe rasche Fortschritte, sagte Unternehmenschef Bruno Lafont. Er sei zuversichtlich, dass die Fusion wie geplant im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen sein wird. Ähnlich hatte sich Holcim am Montag geäußert.

In der vergangenen Woche hatten beide Unternehmen ihre seit längerem geplante Fusion bei der Europäischen Kommission angemeldet. Beide haben im Rahmen des Zusammenschlusses den Verkaufsprozess von Unternehmensteilen gestartet und befinden sich nach eigenen Angaben in Verhandlungen mit potenziellen Käufern. Wegen kartellrechtlicher Auflagen müssen sich beide von Geschäftsteilen in Europa, Kanada, Brasilien und den Philippinen trennen. Der deutsche Konkurrent HeidelbergCement will sich nach eigenen Angaben an dem Bieterverfahren nicht beteiligen./mne/men/stb

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