17.12.2013 17:38:37
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ROUNDUP/EU: Verbraucher wollen nicht für Fleisch-Ursprungsangaben zahlen
Für Rindfleisch und Geflügel muss schon jetzt der Ursprung angegeben werden, für nicht verarbeitetes, verpacktes Fleisch von Schweinen, Geflügel, Schafen und Ziegen tritt Ende 2014 eine Kennzeichnungspflicht in Kraft.
Sollte auch das innerhalb oder außerhalb der EU liegende Herkunftsland von Fleisch als Zutat in vorverpackten Lebensmitteln angegeben werden müssen, so könnten alleine bei den Produzenten die zusätzlichen Kosten um 15 bis zu 50 Prozent steigen, heißt es in dem Bericht. Falls nur angegeben würde, ob das Fleisch aus der EU oder einem Drittstaat kommt, so lägen die Mehrkosten immer noch bei bis zu 25 Prozent. Kostenneutral sei einzig die Beibehaltung der bisherigen freiwilligen Kennzeichnung.
Hinzu kämen bei besserer Kennzeichnung Mehrkosten im Handel, Mehrkosten für den Verwaltungsaufwand in den Unternehmen sowie für die staatlichen Kontrollen. Von den gesamten Mehrkosten, die in dem Bericht nicht abgeschätzt werden, würden voraussichtlich 90 Prozent an den Verbraucher weitergegeben.
Die Verbraucher seien aber nicht willens oder nicht in der Lage, diese Kosten für mehr Informationen über die Herkunft des in verpackten Lebensmitteln enthaltenen Fleisches zu bezahlen. Der Preis spiele bei der Kaufentscheidung eine wesentliche Rolle. Derzeit kauften Verbraucher Fleisch mit Ursprungsangaben aus Preisgründen weniger häufig als sie eigentlich möchten. Bei einem angenommenen Aufschlag von 5 bis 9 Prozent für verpackte Lebensmittel gehe die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher um 60 bis 80 Prozent zurück. Sie nehme dann mit jeder weiteren Preiserhöhung ab.
Es gebe eine "Diskrepanz zwischen dem Interesse der Verbraucher an einer Ursprungskennzeichnung und der Bereitschaft, dafür zu zahlen", heißt es in dem Bericht der EU-Kommission. 83 Prozent der Verbraucher in der EU essen dem Bericht zufolge mindestens zwei oder dreimal pro Woche Fleisch. 88 Prozent der Verbraucher kauften vorverpacktes Fleisch. In der fleischverarbeitenden Industrie arbeiten rund 350 000 Menschen./eb/DP/jha
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