24.07.2014 16:23:48
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ROUNDUP: BayernLB zahlt beim MKB-Abschied drauf - Jahresverlust droht
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach Milliarden-Belastungen muss die BayernLB beim Abschied von ihrer ungarischen Problemtochter MKB noch einmal draufzahlen: Der ungarische Staat übernimmt die MKB für einen Kaufpreis von 55 Millionen Euro. Weil die BayernLB im Gegenzug aber auf Forderungen in Höhe von 270 Millionen Euro an die MKB verzichtet, bleibt unter dem Strich ein Minus von 215 Millionen Euro. Die Landesbank muss sich statt des angepeilten Gewinns nun auf einen Verlust in diesem Jahr einstellen.
BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler und Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) zeigten sich am Donnerstag dennoch erleichtert über das Geschäft, das im September abgeschlossen werden soll. "Der Verkauf der MKB ist für uns ein Befreiungsschlag", erklärte Riegler. "Wir schließen damit ein für unsere Bank schwieriges Kapitel endgültig ab und richten den Blick nach vorne." Am Zeitplan für die Rückzahlung der Milliardenhilfen an den Freistaat Bayern habe sich durch die MKB nichts geändert.
Söder räumte ein, dass es keinen Grund zum Jubeln gebe, doch sei mit dem Schritt eine Altlast der BayernLB abgearbeitet. "Wir wollten keine HGAA zweiter Teil haben", sagte er mit Blick auf die marode Skandalbank Hypo Alpe Adria. Die BayernLB streitet mit der früheren österreichischen Tochter vor Gericht über Milliarden-Rückzahlungen. Wichtig sei vor allem, dass kein frisches Geld in die MKB gepumpt werden müsse, sagte Söder: "Wir haben nicht mehr volltanken müssen, sondern übergeben genau in dem Zustand."
Der MKB machen vor allem regulatorische Vorgaben wie die Bankenabgabe in Ungarn schwer zu schaffen. Seit dem Einstieg 1994 summierten sich die Buchwertverluste auf zwei Milliarden Euro. Mit der Trennung kommt die BayernLB EU-Vorgaben nach. Brüssel hatte einen Verkauf der ungarischen Tochter bis zum kommenden Jahr gefordert.
Weitaus größere Probleme sehen Riegler und Söder aber nach wie vor in Österreich durch den von der österreichischen Regierung beschlossenen Schuldenschnitt bei der Hypo Alpe Adria. Söder bekräftigte, dass alle rechtlichen Optionen geprüft würden. Der Freistaat hatte der Republik Österreich wegen des Milliardenstreits bereits Ende Juni mit einer Sammelklage gedroht./csc/cho/DP/jha

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