08.05.2013 18:01:32

ROUNDUP: Ausgekocht - Salzgitter schreibt 2013 ab

    SALZGITTER (dpa-AFX) - Nach einem enttäuschenden Vorjahr hat der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter die Hoffnung auf bessere Geschäfte im laufenden Jahr aufgegeben. Aufgrund der schwerwiegenden Strukturkrise des europäischen Stahlmarktes hätten sich die Aussichten auf eine Marktstabilisierung im Laufe der kommenden Monate verschlechtert, teilte der MDAX (MDAX)-Konzern am Mittwoch mit. Für das laufende Geschäftsjahr werde nun mit einem negativen Ergebnis vor Steuern im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet, hieß es weiter. Wie bereits angekündigt, würden gegebenenfalls noch Einmaleffekte aus der Umsetzung des Konzernprojektes Salzgitter 2015 hinzukommen.

    Die übliche saisonale Belebung sei bisher weitgehend ausgeblieben, begründete Salzgitter den Schritt. Bei gleichzeitig stabil hohen Rohstoff- und Energiekosten sei ein zunehmender Margendruck absehbar.Wie Salzgitter weiter mitteilte, fiel der Außenumsatz im ersten Quartal auf 2,4 Milliarden Euro nach 2,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Vor Steuern konnte der Konzern den Verlust auf Minus 15,8 Millionen Euro eindämmen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres stand ein Minus von 19,6 Millionen Euro in den Büchern. Dies sei nicht zufriedenstellend. Details zum ersten Quartal will Salzgitter am 15. Mai veröffentlichen.

    Bisher hatten die Niedersachsen für das laufende Geschäftsjahr vor Steuern einen Gewinn im unteren zweistelligen Millionenbereich in Aussicht gestellt. Der Umsatz sollte stabil bleiben. Der Vorstand hatte allerdings bereits darauf hingewiesen, dass der Ausblick angesichts der unklaren Konjunkturprognosen unsicher sei.

    An der Börse sorgte die Senkung der Prognose für schlechte Stimmung: Die Aktien von Salzgitter sanken um 2,38 Prozent auf 31,44 Euro. Analyst Björn Voss von Warburg Research hatte bereits mit Belastungen durch eine träge Nachfrage im ersten Quartal gerechnet und war von einem Vorsteuerverlust von rund 48 Millionen Euro ausgegangen. Der Markt hingegen habe nur mit einem Minus von einer Million Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr hatte Voss allerdings ein positives Vorsteuerergebnis von 22 Millionen Euro prognostiziert.

    Die gesamte Stahlbranche in Europa befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage, Überkapazitäten treffen auf die Wirtschaftskrise im Süden. Dem kann sich auch die deutsche Stahlbranche nicht entziehen. Zuvor hatte bereits der Duisburger Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KloecknerCo) (KlöCo) nach einem schwachen ersten Quartal ein dickes Fragezeichen hinter die eigenen Ziele für das laufende Geschäftsjahr gesetzt.Er sehe kaum noch Chancen auf die erhoffte Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr, hatte KlöCo-Chef Gisbert Rühl gesagt./ep/he

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