14.11.2016 22:56:40

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Gewinne nach Rekordhoch im Dow abgebröckelt

NEW YORK (dpa-AFX) - An der New Yorker Wall Street hat sich die beeindruckende Rally nach dem Wahlsieg Trumps zum künftigen US-Präsidenten zum Wochenstart fortgesetzt. Allerdings mit letztlich spürbar verringertem Tempo. Nachdem der Dow Jones Industrial (Dow Jones) erstmals in seiner Geschichte die Marke von 18 900 Punkten übersprang und bis auf 18 934,05 Punkte kletterte, bekamen die Anleger am Montag kalte Füße. Die Gewinne bröckelten ab, so dass der US-Leitindex nur mit einem kleinen Plus von 0,11 Prozent bei 18 868,69 Punkten schloss.

Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) kam mit minus 0,01 Prozent auf 2164,20 Zählern kaum vom Fleck, während der technologielastige Nasdaq-Auswahlindex 100 (NASDAQ 100) um 1,05 Prozent auf 4702,05 Punkte nachgab.

Der mildere Ton, den Donald Trump nach seiner Wahl anschlug, habe die Stimmung an der Börse zunächst weiter gestützt, kommentierte Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Anfang vergangener Woche war es zunächst die Hoffnung auf einen Wahlsieg der Demokratin Hillary Clinton gewesen, die die Aktien angetrieben hatte; ab Mittwoch dann paradoxerweise der Überraschungssieg ihres republikanischen Konkurrenten Trump. Zum Wochenschluss hatte der Dow schließlich infolge seiner Rally ein Wochenplus von etwas mehr als 5 Prozent eingefahren und war in einer Woche so kräftig gestiegen wie seit fast fünf Jahren nicht mehr.

TECH-WERTE SCHWÄCHELN WEITER

Technologiewerte jedoch leiden seither, denn Trump hatte angekündigt, klassischen Industriesektoren wie Kohle und Stahl wieder auf die Sprünge zu helfen. Im Silicon Valley, einem der wichtigsten Standort der blühenden IT-Technologie, hingegen geht die Angst vor der Politik Trumps um. So gibt es etwa Sorgen über die Steuerpolitik und auch die Zuwanderungspolitik, da zahlreiche qualifizierte IT-Fachleute aus dem Ausland kommen. Zudem sorgt man sich um umweltfreundliche Zukunftstechnologien.

Entsprechend wurden erneut die meisten Technologie-Titel und auch die von Unternehmen, die sich im Bereich Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien engagieren, mit spitzen Fingern angefasst. Yahoo und die Google-Mutter Alphabet büßten jeweils mehr als 2 Prozent ein. Die Papiere des iPhone-Herstellers Apple verloren ebenfalls mehr als 2 Prozent und die Aktien des Elektroautobauers Tesla sanken sogar um fast 4 Prozent. Dagegen ging es weiter aufwärts für Aktien aus der Bankenbranche, da Anleger nach der Wahl von Trump nun auf einen Anschub von Konjunktur und Inflation hoffen und damit verbunden vor allem auf steigende Zinsen.

ÜBERNAHMEVORHABEN IM FOKUS

Ansonsten standen an dem an Konjunkturdaten und Unternehmensbilanzen armen Tag vor allem Übernahmevorhaben im Fokus. Die Aktien des US-Unternehmens Harman (Harley-Davidson), das rund zwei Drittel seines Geschäfts mit Autoelektronik macht, sprangen nach einer Übernahmevereinbarung mit Samsung (Samsung Electronics GDRS) um etwas mehr als 25 Prozent hoch auf 109,72 US-Dollar.

Die Papiere von Mentor Graphics gewannen etwas mehr als 18 Prozent auf 36,29 Dollar. Sie profitierten davon, dass der Elektrokonzern Siemens sein Geschäft mit Industriesoftware ausbauen will und daher 37,25 Dollar je Aktie für den US-Softwarehersteller bietet. Inklusive Schulden bezifferte Siemens den Unternehmenswert auf 4,5 Milliarden Dollar. Sowohl Mentor-Großaktionär Elliott Management als auch Mentor-Chef Walden Rhines unterstützen den Übernahmeplan.

Die Aktien von Reynolds American hingegen gaben um knapp 1 Prozent auf 53,05 Dollar nach und die in den USA anstelle von Aktien gehandelten Papiere von British American Tobacco (BAT) (British American Tobacco) verloren knapp 2 Prozent. Informierten Kreisen zufolge will Reynolds für die Übernahme seiner restlichen Anteile durch BAT mehr Geld rausschlagen. Die gebotenen 47 Milliarden Dollar seien zu wenig, hieß es. Der BAT-Konzern, der bereits etwas mehr als 42 Prozent an dem Camel-Hersteller hält, sei zu einem kleinen Aufschlag bereit, hieß es ebenfalls. Die Sprecher beider Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren.

EURO AUF JAHRESTIEF

Der Euro (Dollarkurs) fiel im Handelsverlauf mit 1,0709 Dollar auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015 und kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,0741 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0777 (Freitag: 1,0904) Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen mit bis zu 2,3 Prozent zugleich auf den höchsten Stand seit Ende Dezember 2015. Zuletzt gaben sie 29/32 Punkte auf 97 23/32 Punkte ab und rentierten mit 2,25 Prozent./ck/stb

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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