05.02.2015 18:22:47

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Verschärfter EZB-Kurs lässt Dax kalt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Verschärfung des Tonfalls zwischen der Europäischen Zentralbank und der griechischen Regierung hat den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag nicht sonderlich aus der Ruhe gebracht. Nach einem schwächeren Start erholte sich der DAX bis Sitzungsende fast vollständig und schloss mit einem Minus von 0,05 Prozent bei 10 905,41 Punkten. Seit Montag war es für den deutschen Leitindex nur aufwärts gegangen, wobei ein Rekord den nächsten jagte. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Dax-Plus damit bereits auf 11 Prozent.

Der MDAX überwand am Donnerstag erstmals in seiner Geschichte die Marke von 19 000 Punkten. Letztlich gewann der Index mittelgroßer Werte 0,97 Prozent auf 19 104,88 Punkte und endete damit auf einem Rekordhoch. Der Technologiewerte-Index TecDAX stieg um 0,56 Prozent auf 1507,81 Punkte, was dem höchsten Schlusskurs seit Mai 2001 entspricht.

EZB ZEIGT GRIECHENLAND KALTE SCHULTER

Wegen zunehmender Zweifel an Griechenlands Reformwillen akzeptiert die EZB die Staatspapiere nicht länger als Sicherheit. Ein ernsthafter Anlass zur Sorge sei das für die Finanzmärkte allerdings nicht, kommentierte Robert Halver, Marktexperte bei der Baader Bank (Baader Wertpapierhandelsbank). Da die EZB trotz allem die Regelung für Notkredite aufrechterhalte, sei ein "unmittelbarer Super-Gau für die griechischen Banken" nicht zu erwarten.

Wie die Zeitung "Die Welt" berichtete, hat der EZB-Rat der griechischen Notenbank einen großen Spielraum für Notkredite eingeräumt. Es sei beschlossen worden, dass diese Liquiditätshilfen bis zu einer Höhe von rund 60 Milliarden Euro vergeben dürfe. Ein EZB-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

ZAHLEN VON MUNICH RE UND DAIMLER

Im Dax standen die Aktien von Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft), Daimler und der Telekom (Deutsche Telekom) im Blick. Der Autobauer Daimler überzeugte die Anleger mit starken Jahreszahlen. Zudem setzte Vorstandschef Dieter Zetsche hohe Ziele für 2015. Dies ließ die Aktie im Verlauf um mehr als 2 Prozent steigen. Am Nachmittag sorgten jedoch Gewinnmitnahmen für abbröckelnde Kurse und einen mageren Schlussgewinn von nur noch 0,18 Prozent..

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re versucht, trotz verdüsterter Gewinnaussichten seine Aktionäre mit einer höheren Dividende zu trösten. Die zeigten sich aber nicht sehr überzeugt: Die Aktie sank um 0,88 Prozent.

COMPUGROUP MIT ACHTERBAHNFAHRT

Die T-Aktie stieg um 0,32 Prozent. Frankreichs Telekomkonzern Orange und die Deutsche Telekom verkaufen ihre gemeinsame britische Mobilfunktochter Everything Everywhere (EE) an den dortigen Festnetzprimus BT Group. Der ehemalige britische Staatsmonopolist zahlt dafür inklusive Schulden 12,5 Milliarden Pfund (16,5 Mrd Euro).

Die Papiere von Compugroup (CompuGroup Medical) verzeichneten einen äußerst wechselhaften Verlauf. Während sie im frühen Handel mit einem Minus von rund 4 Prozent noch am TecDax-Ende notierten, legten sie im Verlauf deutlich zu und schlossen mit einem Plus von 7,44 Prozent auf Rekordhoch. Der Softwarehersteller rechnet im laufenden Jahr nach einer zuletzt schwachen Entwicklung mit einem Schub beim operativen Gewinn.

EURO ERHOLT SICH

Der EuroSTOXX 50 als Leitindex der Eurozone sank um 0,19 Prozent auf 3408,96 Punkte. Der Leitindex in Paris verzeichnete ebenso einen leichten Gewinn, wie der Londoner FTSE-Index. An der Wall Street lag der Dow Jones Industrial (Dow Jones) zuletzt 0,84 Prozent höher.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,27 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 140,08 Punkte. Der Bund Future sank um 0,19 Prozent auf 158,59 Punkte. Der Eurokurs erholte sich am Nachmittag etwas auf zuletzt 1,1435 US-Dollar. Gegen Mittag hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,1410 (Mittwoch: 1,1446) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8764 (0,8737) Euro./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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