28.05.2015 18:20:39

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss:Überwiegend Verluste - Griechenland-Krise belastet

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Kurskapriolen an Europas Aktienmärkten halten an. Der deutlichen Erholung zur Wochenmitte folgte am Donnerstag wieder Ernüchterung: Die anhaltenden Befürchtungen über die finanzielle Lage Griechenlands sowie frische Daten vom US-Immobilienmarkt sorgten für eine negative Anlegerstimmung. Der EuroSTOXX 50 verlor letztlich 0,87 Prozent auf 3650,71 Punkte. Der CAC 40 in Paris sank um 0,86 Prozent auf 5137,83 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 schaffte hingegen ein knappes Plus von 0,11 Prozent auf 7040,92 Punkte.

Noch ist keine Lösung für die Finanzprobleme Griechenlands in Sicht. Während sich Athen am Donnerstag weiter zuversichtlich zeigte, dass bis zum kommenden Sonntag eine Übereinkunft mit den Geldgebern erzielt wird, dämpften die Verhandlungspartner die Hoffnung auf eine rasche Einigung über weitere Hilfen für das pleitebedrohte Euroland. "Wir befinden uns im Arbeitsprozess, so dass ich nicht sagen würde, dass wir jetzt schon handfeste Ergebnisse erreicht haben, dass wir am Ende des Prozesses wären", sagte Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Athen steht mit dem Rücken zur Wand: Griechenland muss trotz leerer Kassen bis zum 5. Juni 300 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Insgesamt sind im Juni etwa 1,55 Milliarden Euro beim IWF fällig. Zudem können ohne verbindliche Reformzusagen der seit vier Monaten amtierenden Links-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras Hilfskredite in Höhe von 7,2 Milliarden Euro nicht fließen.

In den USA war die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im April deutlich stärker gestiegen als erwartet. Dies gab Befürchtungen einer baldigen US-Zinserhöhung neue Nahrung. Zuletzt waren infolge schwacher US-Wirtschaftsdaten Hoffnungen auf eine möglichst späte Zinserhöhung und damit auf länger vorhandenes Billiggeld aufgekommen.

Im europäischen Branchenvergleich hatten die Technologiewerte die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 0,88 Prozent. Als Kurstreiber erwies sich hier, dass die Halbleiterindustrie vor der größten Übernahme ihrer Geschichte steht. Der in Singapur beheimatete Halbleiterhersteller Avago Technologies will den US-Konkurrenten Broadcom für 37 Milliarden Dollar schlucken.

Die Titel des Chipzulieferers ASML eroberten mit plus 1,37 Prozent den Spitzenplatz im EuroStoxx. Die Aktien des britischen Chipdesigners ARM und des Halbleiterherstellers STMicroelectronics (Stabilus SA) legten noch stärker zu.

Beim Baumarktbetreiber Kingfisher konnten sich die Aktionäre über Kursgewinne von 2,24 Prozent freuen. Experten sahen das bereinigte operative Quartalsergebnis (HORNBACH vz) trotz eines Rückgangs im Rahmen der Erwartungen. Dass der Umsatz wegen negativer Währungseffekte geschrumpft war, ließ die Aktien ebenfalls kalt. Das Werbeunternehmen JCDecaux erfreute die Anleger mit der Ankündigung, für 500 Millionen Euro eigene Aktien zum Stückpreis von 40 Euro zurückzukaufen: Die Papiere des Ströer-Rivalen gewannen 2,26 Prozent.

Bei Tate & Lyle drückte der Geschäftsausblick die Aktien um 2,42 Prozent ins Minus. Der Südzucker-Konkurrent (Südzucker) hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 seine zuvor gesenkten Ziele zwar erreicht. Dass der Vorsteuergewinn im kommenden Jahr auf dem derzeitigen Niveau liegen dürfte, reichte den Anlegern aber nicht./edh/he

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