11.06.2014 18:52:48
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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Schwächer - Weltbank senkt Prognose
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte in Europa haben am Mittwoch etwas schwächer geschlossen. Die von der Weltbank gesenkte Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft drückte auf die Stimmung. Nach mehreren Gewinntagen wegen der jüngsten geldpolitischen Schritte der Europäischen Zentralbank ging der EuroSTOXX 50 mit minus 0,75 Prozent bei 3289,09 Punkten aus dem Handel. In den vergangenen Tagen hatte sich der Leitindex der Eurozone auf dem höchsten Stand seit September 2008 bewegt. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) fiel am Mittwoch um 0,87 Prozent auf 4555,11 Punkte. In London sank der britische Leitindex FTSE 100 um 0,50 Prozent auf 6838,87 Punkte.
Laut der Weltbank dürfte die Wirtschaft weltweit in diesem Jahr statt um 3,2 Prozent lediglich um 2,8 Prozent wachsen. Die Weltbank verringerte zudem ihre Prognosen für die Einzelländer einschließlich den USA, Russland, China, Brasilien und Indien.
Einziger Sektor mit Gewinnen war der der Rohstoffe mit plus 0,17 Prozent. Der Kupferpreis hatte seine Vortagesgewinne deutlich ausgebaut. Der Telekomsektor hingegen zeigte sich mit minus 1,70 Prozent am schwächsten und litt unter gescheiterten Übernahmeverhandlungen in Frankreich.
Die Aktien der Bau- und Telekomgesellschaft Bouygues sowie des Mobilfunkbetreibers Iliad büßten zwischen gut sechs und knapp sieben Prozent ein. Die Papiere von Orange, der ehemaligen France Telecom, verloren am Ende des EuroStoxx 50 3,29 Prozent. Die Übernahmeverhandlungen um das Mobilfunkunternehmen Bouygues Telecom seien ergebnislos verlaufen, hatte der Chef von Frankreichs drittgrößtem Mobilfunkanbieter, Olivier Roussat, mitgeteilt. Nun würde nun mehr als 1500 Stellen bei Bouygues Telecom gestrichen.
Die Papiere des Flugzeugbauers Airbus (Airbus Group (ehemals EADS)) nahmen vor Orange mit minus 3,08 Prozent den vorletzten Platz im EuroStoxx ein. Die Fluggesellschaft Emirates hatte ihre komplette Bestellung über 70 Maschinen des neuen Passagierflugzeugs A350 gestrichen. Die Aktien von Rolls-Royce büßten am Ende des britischen "Footsie" 5,48 Prozent ein. Als Zulieferer ist der Triebwerkshersteller ebenfalls von der Stornierung betroffen.
An der EuroStoxx-Spitze legten die Anteilsscheine der spanischen Textilkette Inditex um 1,13 Prozent zu. Die Spanier hatten wegen des starken Euro und Expansionskosten im neuen Geschäftsjahresstart 2014/15 (Februar bis April) zwar einen Gewinnrückgang erlitten, aber dennoch mehr verdient als von Analysten erwartet. Zudem war der Umsatz weiter gestiegen.
Konkurrent Hennes & Mauritz (H&M) (HennesMauritz AB (HM, H&M)) hatte den stärksten monatlichen Umsatzanstieg seit November 2013 verzeichnet. Im Mai war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19 Prozent gestiegen und damit stärker als von Analysten erwartet. Die Aktien schlossen kaum verändert mit minus 0,03 Prozent. "Der jüngste Kursanstieg hat bereits eine bessere Umsatzentwicklung eingepreist", hieß es etwa seitens der UBS.
Im Cac 40 brachen die Aktien des Stahlkonzerns Vallourec am Indexende um 11,27 Prozent ein. Die Franzosen rechnen für das laufende Jahr mit einem Gewinnrückgang um bis zu zehn Prozent. Dagegen hatten Analysten auf eine leichte Erholung gesetzt. Sowohl JPMorgan als auch die Credit Suisse senkten daraufhin ihre Einstufung für die Aktie./ck/he
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