ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Ruhiger Wochenausklang trotz 'Hexensabatt'

    PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienbörsen sind am Freitag mit leichten Verlusten aus einer turbulenten Handelswoche mit teils langjährigen Rekordständen gegangen. Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) schloss mit einem Tagesminus von 0,31 Prozent bei 2.927,19 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex der Eurozone allerdings auch seinen höchsten Stand seit Mai 2011 erreicht. Auf Wochensicht steht ein Plus von 2,10 Prozent zu Buche. Der französische Leitindex Cac 40 (CAC 40) bröckelte am Freitag um 0,06 Prozent auf 4.203,66 Punkte ab, nach einem Hoch seit über fünf Jahren. Der Londoner FTSE-100-Index (FTSE 100) verlor 0,44 Prozent auf 6.596,43 Punkte.

    Die europäischen Märkte hätten erst einmal durchgeatmet nach der jüngsten Rally und nutzten Aussagen von Fed-Mitglied James Bullard für leichte Gewinnmitnahmen, sagte Stratege Michael Hewson von CMC Markets in London. Die Federal Reserve (Fed) könnte demnach schon auf ihrem nächsten Treffen Ende Oktober eine kleine Rückführung der Anleihenkäufe - ein "Tapering" - beschließen. Das hielten Börsianer nunmehr für früh. Zur Wochenmitte hatte die überraschende Entscheidung der amerikanischen Währungshüter, noch nicht auf die geldpolitische Bremse zu treten, eine kleine Welle der Euphorie an den weltweiten Aktienmärkten ausgelöst. Der "Hexensabbat" an den Terminmärkten mit dem vierfachen Verfall von Futures und Optionen auf Aktien und Indizes ist in Europa indes ruhig verlaufen.

    Tagesverlierer im EuroStoxx 50 waren bei laut Händlern relativ dünner Nachrichtenlage die Aktien von ArcelorMittal mit minus 4,24 Prozent auf 10,40 Euro. Nach der kräftigen Kurserholung des Stahlkonzerns hätten nun wieder fallende Metallpreise Gewinnmitnahmen ausgelöst, sagten Händler. Stimmungsbremse sei auch die Warnung von AK Steel in den USA gewesen, die Anleger mit der Ankündigung eines Verlust von 0,22 bis 0,27 Dollar je Aktie im dritten Quartal verschreckte. In London standen aber auch die Minenwerte geschlossen am Ende des FTSE 100. Größter Verlierer waren Vedanta mit minus 4,37 Prozent auf 1.116 Pence.

    Favorisiert wurden indes die Telekom- und Technologiewerte. T-Aktien stellten mit plus 1,98 Prozent den größten Gewinner im Leitindex der Eurozone, die Anteile am niederländischen Halbleiterunternehmen ASML Holding folgten mit plus 1,65 Prozent. In London erzielten die Anteile am Pharmakonzern Shire mit plus 2,01 Prozent die größten Gewinne im Leitindex. Bei 2.602 Pence hatte das Papier ein Allzeithoch erreicht und damit auch technisch orientierte Anleger angelockt./fat/he