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06.02.2009 13:51:00
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ROUNDUP 2: BMW-Umsatz sinkt 2008 - Positives Konzernergebnis versprochen
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Automobilhersteller BMW hat aufgrund der anhaltenden Absatzschwäche im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang verbucht. Trotzdem wolle der DAX-Konzern bei der endgültigen Zahlenvorlage Mitte März ein "deutlich positives Konzernergebnis" ausweisen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Diese Nachricht sorgte für Erleichterung an der Börse. Das BMW-Papier gehörte zu den Tagesgewinnern im Dax und stieg bis zum Mittag um gut sieben Prozent auf über 21 Euro. Analysten verweisen auf die optimistischen Aussagen zum Konzernergebnis für 2008.
Die BMW-Konzernerlöse sanken 2008 um fünf Prozent auf 53,2 (2007: 56) Milliarden Euro. Im größten Segment Automobile ging der Umsatz um 9,4 Prozent auf 48,8 Milliarden Euro zurück. Die Motorräder blieben mit 1,23 Milliarden Euro in etwa konstant. Die Sparte Finanzdienstleistungen steigerte die Erlöse besonders wegen eines höheren Anteils bei der Kreditfinanzierung um 12,8 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro. Über den hauseigenen Finanzdienstleister wurden im vergangenen Jahr 48,5 Prozent der Neuwagen von BMW und Mini finanziert.
KAUFZURÜCKHALTUNG BELASTET
Das weltweite Branchenumfeld habe sich im vierten Quartal nochmals deutlich eingetrübt und damit die Geschäftsentwicklung des Unternehmens beeinträchtigt, räumte der Autobauer ein. Neben der Kaufzurückhaltung bei Neuwagen wurde BMW auch durch die zögerliche Nachfrage nach gebrauchten Fahrzeugen und den damit einhergehenden geringeren Restwerten bei den Rückläufern aus dem Leasinggeschäft belastet.
BMW hatte seine Prognose im vergangenen Jahr zunächst nach unten korrigiert und nach einem enttäuschenden dritten Quartal letztlich komplett kassiert. "Aufgrund der verschärften Finanzkrise sind derzeit stabile Prognosen über den Geschäftsverlauf in den restlichen Monaten des laufenden Jahres und darüber hinaus nicht möglich", hieß es Anfang November. Schon damals stellte BMW ein "deutlich positives Konzernergebnis" in Aussicht, warnte aber, die zuvor angestrebte Umsatzrendite von mindestens vier Prozent werde nicht erreicht.
AUSSICHTEN BLEIBEN UNSICHER
Entsprechend "eher kritisch" bewertete Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler die Situation am Freitag. Die Gewinnaussage lese sich zwar gut, BMW habe jedoch kein konkretes Konzernergebnis beziffert. "Ich bin noch skeptisch: Was heißt schon deutlich positiv?" 2009 werde für den Autobauer noch einmal ein "sehr schlechtes Jahr". Er sehe keine Anzeichen, dass irgendetwas besser werde, sagte der Experte. Große Sonderbelastungen seien auch durch Restwertabschreibungen und die Unterstützung von Zulieferern zu erwarten. "Ich sehe eine ganz reale Verlustgefahr für 2009", sagte Pieper.
Bislang zeichnet sich für die Münchener keine Besserung ab. Der Autoabsatz ging im Januar konzernweit um 24 Prozent auf 70.400 Fahrtzeuge zurück. Dabei wurde die Marke Mini mit einem Rückgang von 34,5 Prozent stärker getroffen als die Kernmarke BMW, die eine Einbuße von 22 Prozent auf rund 60.200 verkaufte Wagen hinnehmen musste. Im vergangenen Jahr hatte BMW mit 1,436 Millionen Pkw 4,3 Prozent weniger Autos ausgeliefert./dct/nl/she
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