26.01.2014 21:15:00
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RNZ: "Ein Geschenk" - Rhein-Neckar-Zeitung zu Ukraine/Janukowitsch
Ernsthaft verlockend war der Handel nur für politische Naivlinge
oder für denjenigen, der sich bereitwillig korrumpieren lassen
möchte. Der hofft, sich als Regierungschef oder dessen Vize die
Taschen zu füllen. Politische Macht geht mit diesen Ämtern nämlich
kaum einher, im semipräsidentiellen System der Ukraine sind sie nur
kleine Rädchen, untergeordnet dem direkt vom Volk gewählten
Präsidenten.
Die Ablehnung dürfte den Oppositionsführern daher leicht gefallen sein: Weil sie für andere moralische Prinzipien stehen und - nicht zuletzt - weil ihre Gefolgschaft ihnen einen solchen Schritt keinesfalls hätte durchgehen lassen. Ließe man sich mit Ämtern kaufen, wäre der Aufstand nicht beendet - sondern Klitschko, Jazenjuk & Co. würden sich nur urplötzlich auf der anderen Seite wiederfinden.
Mit ihrem "Nein" können die Oppositionsführer Stärke zeigen und ihren Leuten versichern: Wir stehen zu euch. Für Janukowitsch bedeutet es die Gewissheit, dass er wirklich ernsthaft mit seinen Gegnern verhandeln muss. Hoffentlich ist er dazu bereit - und denkt nicht, er habe bereits einen attraktiven Handel angeboten.
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Pressekontakt: Rhein-Neckar-Zeitung Dr. Klaus Welzel Telefon: +49 (06221) 519-5011
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