19.07.2013 20:15:00

Rheinische Post: Warnung aus Detroit = Von Matthias Beermann

Düsseldorf (ots) - Detroit, einst die reichste Stadt der USA und bis heute ein wichtiges Industrie-Zentrum, ist pleite. Es ist nicht der erste Bankrott einer US-Kommune, aber in dieser Größenordnung - es geht um einen Schuldenberg von 18,5 Milliarden Dollar - darf man wohl von einem historischen Ereignis sprechen. In Detroit kam alles zusammen: jahrzehntelanges Missmanagement, der Verfall der einst blühenden Metallindustrie und dann die Finanzkrise, die der Stadt den Todesstoß versetzte. Die Verhältnisse sind zwar nur bedingt vergleichbar mit Deutschland. Hierzulande kann eine Kommune nicht pleite gehen, im Ernstfall müssten die Länder, am Ende sogar der Bund haften - mit anderen Worten: der Steuerzahler. Aber das Beispiel Detroit zeigt, was geschehen kann, wenn finanziell nicht solide gewirtschaftet wird. Und Detroits Schicksal ist auch eine Warnung von internationaler Tragweite. Während alle Welt auf die europäischen Krisenstaaten schaut, tickt in den USA nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch in vielen Kommunen eine Schuldenbombe. Die Krise ist nicht vorbei.

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