06.03.2018 23:03:42
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Rheinische Post: Kommentar / Zu wenig gelernt = Von Martina Stöcker
Düsseldorf (ots) - Johnny Bastiampillai war sieben Jahre alt, als
er mit seiner Mutter im Bus nach Hause fahren wollte und zu einer
Geisel wurde. Die Gladbecker Geiselgangster kaperten 1988 in Bremen
einen Bus mit 32 Passagieren. Bastiampillai und die anderen wurden
bedroht und erlebten den Mord an einem 15-Jährigen. Nach der
Freilassung kam das große Nichts. Von staatlicher Seite habe nie ein
Mensch mit ihnen über die Situation gesprochen, sagt Bastiampillai.
"Es ist keine Hilfestellung geleistet worden." Das Gladbecker
Geiseldrama ist zum Synonym für Staatsversagen geworden. Für ihre
Einsatzplanung hat die Polizei daraus gelernt, bei der Opferbetreuung
sieht es 30 Jahre später besser aus, aber nicht gut genug. NRW hat
seit Ende 2017 seine erste Opferbeauftragte. Ein guter Schritt, aber
doch zu wenig. Es braucht ein Hilfe-Netz, ein ganzes Team an
Unterstützern, eine Koordination staatlicher Stellen. Nicht nur das
Betreuungschaos nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz, von dem
Opfer und Hinterbliebene berichten, zeigt, dass am Ende nicht genug
aus dem Gladbecker Geiseldrama gelernt wurde.
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