26.06.2019 23:37:42
|
Rheinische Post: Kommentar / Gerichte übernehmen Verkehrspolitik = Von Florian Rinke
Nun wurde der Minister erneut eines besseren belehrt. Dass es soweit kommen konnte, liegt auch daran, dass eine Regionalpartei ihre Macht innerhalb der Bundesregierung nicht dazu verwendete, das Beste fürs Land, sondern für Bayern zu tun. Seit 2009 leitet die CSU das Verkehrsministerium, seit 2010 gilt der europaweite Stickoxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm im Jahresmittel. In den folgenden zehn Jahren wurden die Fahrzeuge (Stichwort: SUV) größer, und die Gewinne der bayerischen Premiumhersteller Audi und BMW sprudelten, während der Schadstoffausstoß (dank Diesel-Motoren) im deutschen Verkehr nicht wirklich kleiner wurde. Eine Maut wurde geplant und von Gerichten kassiert, während das Netz von Ladesäulen für E-Autos dünn blieb. Und während im Ausland neue Mobilitätsanbieter entstanden und auf ihrem Expansionskurs Milliarden von Investoren einsammelten, blieb Deutschland dank eines überholten Personenbeförderungsrechts eine Insel.
Millionen Diesel-Fahrer müssen weiter bangen, ob sie in Zukunft mit ihren Fahrzeugen noch in deutsche Innenstädte dürfen - das hat das Urteil des EuGH noch einmal deutlich gemacht. Und was sagt der CSU-Verkehrsminister? Scheuer sieht nach dem Urteil "keinen direkten Handlungsbedarf". Ohne Worte.
www.rp-online.de
OTS: Rheinische Post newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30621 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!