14.02.2016 22:27:39
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Rheinische Post: Europa schrumpft Kommentar Von Michael Bröcker
Sicher: Niemandem kann Merkels grenzenlose Willkommenspolitik aufgezwungen werden. Es gibt osteuropäische Mitgliedsstaaten, die wirtschaftliche Probleme haben und deren Bevölkerung jede Zuwanderung schlichtweg ablehnt. Andere wie Frankreich wissen, welche Risiken Einwanderer-Parallelgesellschaften und eine lasche Integrationspolitik mit sich bringen können. So weit, so nachvollziehbar. Nur muss jeder wissen, dass die politische Antwort der EU auf die Flüchtlingsfrage jedes Mitgliedsland zu spüren bekommt, auch wenn es keine Flüchtlinge aufnimmt. Wenn das Schengen-System endet und Deutschland sich mit einigen Staaten alleine auf den Weg macht, werden die Folgen für alle immens sein. Es wäre ein Bruch, der nicht mehr zu kitten ist. Ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, nur dass beide Teile auseinander driften.
Und: Die EU ist keine Pralinenschachtel, aus der man sich seine Lieblingsstücke - hier ein bisschen Binnenmarkt, dort ein paar Agrarsubventionen - herauspickt. Von einem europäischen Asylrecht, einer europäischen Grenzsicherung, einem Abkommen mit der Türkei profitieren am Ende alle. Kein Nationalstaat wird Wohlstand in Autarkie und Abschottung erreichen. Man muss kein glühender Europa-Romantiker sein, um zu erkennen, dass langfristig alle von der Gemeinschaft profitieren. Es reicht ein kerngesundes Eigeninteresse der EU-Mitgliedsstaaten.
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