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05.02.2015 21:32:59

Rheinische Post: Draghis kluge Antwort auf Athener Übermut

Düsseldorf (ots) - Mario Draghi zeigt, wer der Herr im europäischen Haus ist: er, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Während Spitzenpolitiker wie Hollande oder Juncker dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras den roten Teppich ausrollen, lässt Draghi Taten sprechen. Er verweigert nun die Annahme griechischer Anleihen und dreht griechischen Banken damit den Geldhahn zu. Aus gutem Grund: Sein Vorgänger Trichet hatte die Lex Hellas einst nur einführen können, weil Athen die Reform-Kontrolle der Geldgeber-Troika zuließ. Nun wirft Tsipras die Troika aus dem Land, die EZB reagiert konsequent. Draghis Timing ist kein Zufall. Er dürfte die Ankündigung bewusst vor den gestrigen Besuch des griechischen Finanzministers in Berlin gelegt haben. Draghis Botschaft an die Griechen: Ohne Zusammenarbeit mit der EZB und Deutschland seid ihr verloren. Seine Botschaft an Kanzlerin Merkel: Mögen wir über die ultra-lockere Geldpolitik auch uneinig sein, bei Griechenland ziehen wir an einem Strang. Ein gutes Zeichen. So kommt Tsipras, der sich in Paris und Brüssel aufführt wie ein Imperator, obwohl er doch nur der König der Bettler ist, hoffentlich rasch zur Vernunft.

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