08.10.2024 13:58:00

Republik stockte zwei Bundesanleihen um insgesamt 1,725 Mrd. Euro auf

Die Republik Österreich hat am Dienstag über die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) zwei Bundesanleihen aufgestockt. Insgesamt wurden rund 1,725 Mrd. Euro am Markt platziert. Die 3,15-Prozent-Bundesanleihe 2023-2053/3 wurde um 920 Mio. Euro aufgestockt, während die 2,90-Prozent-Bundesanleihe 2024-2034/1 um 805 Mio. Euro erhöht wurde.

"Wir haben bei der zehnjährigen Anleihe eine 2,57-fache Überzeichnung gehabt und bei der 30-jährigen eine 2,22-fache Überzeichnung", berichtete OeBFA-Geschäftsführer Markus Stix im Gespräch mit der APA. "Das sind sehr gute Werte. Je länger eine Laufzeit ist, desto weniger ist generell die Nachfrage, weil ja nicht mehr so viele Investoren zur Verfügung stehen wie bei den kürzeren Laufzeiten."

Bei der zehnjährigen Anleihe wurde eine Emissionsrendite von 2,75 Prozent erzielt, bei der 30-jährigen betrug sie 3,14 Prozent. Für beide Anleihen gab es eine hohe Nachfrage, insbesondere aus dem Ausland. Bei der 3,15-Prozent-Anleihe entfielen 64,2 Prozent der Zuteilungen auf ausländische Banken, während bei der 2,90-Prozent-Anleihe dieser Anteil sogar bei 92,7 Prozent lag.

Die Anleihenmärkte seien im September ungewöhnlich volatil gewesen, berichtete Stix. "Sehr stark getrieben sind diese Marktbewegungen von den Arbeitsmarktdaten aus den USA, weil auch der Euroraum sehr stark darauf schaut." Für die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 17. Oktober und auch noch für Dezember sei mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung um 25 Basispunkte eingepreist, sagte Stix. Ebenfalls eine Zinssenkung von 25 Basispunkten sei für die USA im November und Dezember eingepreist. "Das war noch Mitte voriger Woche in Amerika noch deutlich aggressiver, da hat man für Dezember noch 50 Basispunkte gesehen. Durch die besseren Arbeitsmarktdaten wurde die erwartete Zinssenkung im Dezember aber halbiert, dadurch steigen auch sofort wieder die Zinssätze leider jetzt auch im Euroraum."

Mit der aktuellen Auktion habe die OeBFA schon über 90 Prozent ihres Bundesanleihenvolumens für heuer finanziert, sagte Stix. Weitere Auktionstermine gebe es noch im November und im Dezember.

Dass das Budgetdefizit heuer höher ausfallen wird als erwartet, bedeute nicht, dass die Republik heuer zusätzliches Volumen aufnehmen müsse, erklärte der OeBFA-Chef. Es sei zwar eine Erhöhung des Katastrophenfonds beschlossen worden, "aber das Geld wird jetzt nicht auf Vorrat aufgenommen, um es dann liegen zu haben und es dann später auszuzahlen."

Die neue Bundesregierung werde jetzt mit den aktuellsten Zahlen und Prognosen einen neuen Budgetpfad berechnen. Wenn nicht rechtzeitig im alten Jahr das jährlich erstellte Bundesfinanzgesetz und das vierjährige Bundesfinanzrahmengesetz beschlossen würden, dann gelte zunächst das automatische Budgetprovisorium, bei dem die Zahlen aus dem laufenden heurigen Jahr für das nächste Jahr gezwölftelt fortgeschrieben werden. "Es wäre nicht das erste Mal, dass wir kein Bundesfinanzgesetz im November beschlossen haben, daher wissen alle Beteiligten in diesem Prozess, was hier zu tun ist."

ivn/kre

WEB http://www.oebfa.at/

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