06.11.2022 14:13:38

Renten sollen steigen: 3,5 Prozent im Westen und 4,2 Prozent im Osten

BERLIN (dpa-AFX) - Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können mit mehr Geld im kommenden Jahr rechnen. Nach einer offiziellen Schätzung sollen die gesetzlichen Renten im Juli in Westdeutschland um rund 3,5 Prozent und in Ostdeutschland um gut 4,2 Prozent steigen. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2022 hervor, über den zuerst die "Bild am Sonntag" berichtete. Er liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte der "Bild am Sonntag": "Nach den jetzt vorliegenden Daten können die Rentnerinnen und Rentner im Sommer erneut mit einer spürbaren Rentenerhöhung rechnen."

Die voraussichtliche Erhöhung im Jahr 2023 bedeutet bei einer Rente von 1000 Euro ein Plus von rund 35 Euro im Westen und 42 Euro im Osten. Dem Bericht zufolge sollen die Renten bis zum Jahr 2036 um insgesamt knapp 43 Prozent steigen. Dies entspreche einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr.

Die Schätzung für 2023 liegt unter dem Niveau der Erhöhung, von der die Rentnerinnen und Rentner zum 1. Juli dieses Jahres profitiert haben. Im Westen stiegen die Renten im Sommer um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. 2021 waren die Auswirkungen der Pandemie auch bei der Rente noch deutlich zu spüren: Im Westen hatte es eine Nullrunde gegeben, im Osten ein Plus von lediglich 0,72 Prozent.

Die Berechnungen bis 2027 stützen sich auf die Wirtschaftsannahmen der Bundesregierung vom 12. Oktober. Die hatte ihre Prognosen zur Konjunktur deutlich heruntergeschraubt und etwa für 2023 ein Schrumpfen der Wirtschaft um 0,4 Prozent projiziert. Die Ergebnisse der Steuerschätzung, die am 27. Oktober veröffentlicht worden waren, seien ebenfalls in den Schätzungen zur Rente berücksichtigt worden.

Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung soll nach der vorläufigen Berechnung bis 2026 beim aktuellen Wert von 18,6 Prozent bleiben. Minister Heil sagte der "Bild am Sonntag", es sei - entgegen vieler Prognosen - gelungen, den Beitragssatz länger als erwartet stabil zu halten. Es sei in der aktuellen Kostenkrise eine gute Nachricht, "dass sich arbeitende Menschen darauf verlassen können, dass der Beitragssatz nicht steigt".

Der Rentenversicherungsbericht 2022 soll nach den aktuellen Plänen am 30. November im Kabinett beschlossen werden. Anschließend müssen sich noch Bundestag und Bundesrat mit den Daten befassen.

## Berichtigung

- In der Überschrift heißt es korrekt "3,5 Prozent im Westen"

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Die folgenden Informationen sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt/faa/DP/he

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