21.01.2018 13:57:56

Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung: Im Irak zum Tode verurteilte deutsche IS-Anhängerin stammt aus Mannheim / Bundesregierung protestierte gegen Todesstrafe

Köln (ots) - Die Deutsche Lamia K. ist bereits am vergangenen Donnerstag in der irakischen Hauptstadt Bagdad zum Tode verurteilt worden. Wie NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung aus irakischen Justizkreisen erfuhren, soll die Deutsch-Marokkanerin gegenüber den irakischen Ermittlungsbehörden zugegeben haben aus Deutschland über Syrien in den Irak gereist zu sein, um Mitglied der Terrormiliz zu werden.

Der Sprecher des zentralen Strafgerichts in Bagdad, Abdul Sattar al-Berqdar sagte, das Gericht habe die Deutsche auch als schuldig erkannt, die Terrormiliz logistisch unterstützt zu haben und damit Angriffe auf irakische Sicherheitsbehörden befördert zu haben.

Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung wurde das Auswärtige Amt bereits in der vergangenen Woche über den Fall informiert. Der deutsche Botschafter in Bagdad wurde daraufhin in der Europaabteilung des irakischen Außenministeriums vorstellig und brachte seinen Protest zum Ausdruck.

Die aus dem baden-württembergischen Mannheim stammende Lamia K. soll im Juli des vergangenen Jahres zusammen mit weiteren Deutschen in der irakischen Millionenstadt Mossul von irakischen Truppen verhaftet und nach Bagdad überstellt worden sein . Unter den Festgenommenen sollen damals auch Lamia K.s Tochter Nadia mit einem Kind und die deutschen Frauen, Fatima M. aus Detmold und die Minderjährige Linda W. aus Pulsnitz gewesen sein.

Alle deutschen Frauen sollen auch durch Beamte des Bundeskriminalamtes und des Bundesnachrichtendienstes in Bagdad vernommen worden sein. Dabei soll auch offenbar geworden sein, dass Lamia K. möglicherweise eine höhere Stellung in den Rängen der Terrormiliz eingenommen haben könnte. Eine Frau soll ausgesagt haben, dass Lamia K. und ihre Tochter in einem Versteck in Mossul von den anderen Frauen abgeschirmt wurde, als die Stadt heftig umkämpft war.

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