24.10.2019 11:52:46

Puma-CEO: Noch keine Preiserhöhungen im US-Markt wegen Importzöllen

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Puma erwartet, dass Wettbewerber im US-Markt angesichts der US-Zölle auf Importe aus China, die die Margen schrumpfen lassen, künftig die Preise erhöhen werden. Im vierten Quartal sei das noch nicht der Fall gewesen, der Sportartikelhersteller habe nichts Derartiges gehört und selbst auch die Preise nicht angehoben, sagte Puma-Chef Björn Gulden in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Aber man werde sehen, was im ersten oder zweiten Quartal passiere.

Puma selbst als kleinerer Player im US-Markt werde sicher nicht das erste Unternehmen sein, das dort die Preise hochschraubt, so Gulden. Zum Beispiel Nike und Adidas haben im wichtigen US-Markt höhere Marktanteile. Im vierten Quartal werden bei Puma die Margen unter den Importzöllen leiden, die seit 1. September unter anderem Schuhe für den US-Markt, die in China produziert wurden, um 15 Prozent teurer machen.

"Die Wirkung wird nicht dramatisch sein, aber den Menschen sollte bewusst sein, dass die Gewinne und Margen schrumpfen, wenn man mehr für die Ware bezahlen muss aber für den selben Preis verkauft", sagte Gulden. Das hinderte Puma aber nicht daran, seine Prognose für das währungsbereinigte Umsatzwachstum im laufenden Jahr auf 15 Prozent hochzuschrauben von 13 Prozent und auch beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 420 bis 430 Millionen Euro anstatt 410 bis 430 Millionen etwas mehr anzupeilen.

Puma wird China-Produktion für US-Markt weiter herunterfahren

Puma hat bereits den Anteil der Waren reduziert, die das Herzogenauracher Unternehmen in China für den US-Markt produziert und wird ihn weiter reduzieren, so Gulden. Derzeit kommen laut Gulden etwa 20 Prozent der Waren, die Puma für den US-Markt herstellt, aus China. Diese sind von den neuen 15-prozentigen Importzöllen betroffen. Historisch kamen bei Puma 50 Prozent der Waren für den US-Markt aus China. Ganz auf Null werde sich der Anteil wohl nicht reduzieren lassen, in bestimmten Fällen sei es besser, die Importzölle zu zahlen als an mehreren Standorten zu produzieren.

Preissteigerungen verlangsamen normalerweise auch das Umsatzwachstum, Puma erwartet allerdings auf absehbare Zeit in seinem Geschäft keine Verlangsamung, so der Puma-CEO. Noch habe keiner der Wettbewerber die Preise erhöht, der Markt sei insgesamt groß genug und die Importzölle nur auf den US-Markt beschränkt. Zudem habe man frühzeitig zusätzliche Produktionskapazität außerhalb von China eingekauft und die Lagerbestände hochgefahren. Darüber hinaus produziere man nun in China für die wachsende Nachfrage im chinesischen Markt selbst und exportiere von dort in andere Länder ohne Importzölle. "Ich hoffe immer noch, dass die Importzölle wieder verschwinden", sagt Gulden trotzdem. "Das wird unser Leben einfacher machen."

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/cbr

(END) Dow Jones Newswires

October 24, 2019 05:53 ET (09:53 GMT)

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