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11.03.2025 09:50:00
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Professorengruppe um Ifo-Chef Fuest fordert Reformen für Europa
Anstelle einer immer komplexeren Steuerung der Unternehmen müsse es eine Rückbesinnung auf die EU-Verträge und auf das Leitbild der freien Märkte geben. "Aktuell fehlt eine glaubwürdige Aussicht auf unternehmensfreundlichere Bedingungen, sodass Investitionen in europäische Standorte aufgeschoben werden oder gar unterbleiben", schreiben die Experten.
Der Münchner Top-Ökonom Fuest fordert eine Disziplinierung der Finanzpolitik in Europa. Es werde nicht durch schuldenfinanzierte Gemeinschaftsinvestitionen wettbewerbsfähiger, sondern durch den Abbau von Berichtspflichten und durch Reformen auf Ebene der Mitgliedsstaaten. Die EU solle nur dort handeln und koordinieren, wo es um grenzüberschreitende Ineffizienzen gehe: "Es gilt außerdem zu verhindern, dass Mitgliedstaaten unpopuläre, aber notwendige Reformen und Konsolidierungsschritte auf nationaler Ebene unterlassen, weil Verschuldung auf EU-Ebene dafür Spielräume schafft und so nationale Versäumnisse auf Kosten anderer Mitgliedstaaten auffängt."
Felbermayr: "Kronjuwel Binnenmarkt"
Felbermayr, Direktor des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), plädiert für eine Vertiefung und Erweiterung des Binnenmarkts, den er als "Kronjuwel" bezeichnet. Ziel müsse es sein, Handels- und Mobilitätsbarrieren so weit zu senken wie zwischen den Bundesstaaten der USA. Dadurch entstünden große Effizienzgewinne und Skaleneffekte. Die EU sollte laut Felbermayr ihren Fokus auf Aufgaben lenken, die die Mitgliedsstaaten nicht alleine bewältigen können: Schutz der Außengrenzen, gemeinsame Verteidigung, grenzüberschreitende Infrastruktur und Spitzenforschung.
pro/cs
WEB http://www.cesifo-group.de/de/ifoHome https://www.wifo.ac.at/
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