30.08.2009 14:57:00

Pradaxa von Boehringer Ingelheim reduziert Schlaganfallrisiko deutlich

    BARCELONA (dpa-AFX) – Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern Boehringer Ingelheim kommt bei der Entwicklung seines Medikaments gegen Schlaganfälle bei Herzrhythmusstörungen weiter voran. „Pradaxa“ reduziere das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden für Patienten mit Vorhofflimmern deutlich im Vergleich zu dem Medikament „Warfarin“, teilte der nicht börsennotierte Pharmakonzern am Sonntag auf dem Fachkongress der „European Society of Cardiology“ (ESC) in Barcelona mit. "Wir sind von den Ergebnissen der Studie total begeistert. Das wird ein Durchbruch für Patienten, die immer in Sorge waren, ob sie korrekt therapiert sind, um einen Schlaganfall zu verhindern“, wird Andreas Barner, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim in der Mitteilung zitiert. An der so genannten RE-LY-Studie nahmen laut Boehringer Ingelheim rund 18.100 Patienten in 44 Ländern weltweit teil. Die Studie wurde auch im Fachjournal „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

    Bei einer Pradaxa-Dosierung von 150 Milligramm habe sich laut den Ergebnissen das Risiko für Schlaganfälle um 34 Prozent reduziert. Dieses Ergebnis habe sich gezeigt, ohne dass sich die Gefahr von Blutungen bei den Patienten erhöht habe. Eine niedrigere Dosierung von 110 Milligramm war nach Aussage des Konzerns gleich wirksam wie Warfarin. Das Blutungsrisiko sei dabei jedoch deutlich geringer ausgefallen. Pradaxa ist bereits in mehr als 40 Ländern zugelassen. Boehringer Ingelheim traut dem Mittel einen Umsatz in Höhe von mehreren Milliarden Euro zu.

KONKURRENTPRODUKTE

    Jährlich sterben nach Angaben des Konzerns weltweit rund 3 Millionen Menschen an Schlaganfällen, die mit Vorhofflimmern in Verbindung stehen. Pradaxa könnte weltweit bei einer Dosierung von 150 mg verglichen mit Warfarin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca rund 3.000 Schlaganfälle pro Tag weltweit verhindern, so die Mitteilung weiter. Pradaxa von Boehringer Ingelheim konkurriert mit dem Medikament Xarelto des deutschen Branchenprimus Bayer und des US-Konzerns Johnson & Johnson & Johnson (JohnsonJohnson) <JNJ.FSE>.

    Bayer selbst will nach Aussage von Analysten seine nächsten Daten zu Xarelto erst zum Jahresende vorlegen. Das Thrombosemittel ist neben dem Krebsmedikament Nexavar das wichtigste neue Mittel im Bayer-Pharmageschäft. Dem Mittel, das für mehrere Indikationen zur Anwendung kommen soll, werden weltweit Spitzenumsätze von mehr als zwei Milliarden Euro zugetraut. Bayer und Ortho-McNeil - eine Tochter von Johnson & Johnson - wollen Rivaroxaban in den USA erstmal zum Schutz vor gefährlichen Blutgerinnseln nach größeren orthopädischen Operationen zum Einsatz von künstlichen Hüft- und Kniegelenken verkaufen.

    Rivaroxaban ist als Xarelto in der Europäischen Union zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatzoperationen zugelassen. Weitere Zulassungen wurden in einer Vielzahl von Ländern erteilt. Derzeit wird Xarelto in mehr als 40 Ländern weltweit vermarktet. Für die USA rechnet Bayer nach früheren Aussagen nicht mehr in diesem Jahr mit einer Zulassung von Xarelto./ep/he

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!