24.01.2016 20:30:47

Polizeigewerkschaft: Haben an Grenzen längst Kontrolle verloren

   FRANKFURT (Dow Jones)--Ein deutlicher Widerspruch zu den Aussagen des Bundesinnenministeriums über die angeblich umfassende Kontrolle von Flüchtlingen an den Grenzen kommt von der Deutschen Polizeigewerkschaft. Ihr Vorsitzender Rainer Wendt sagte gegenüber der "Huffington Post": "Die Behauptungen sind hanebüchener Quatsch". Wendt kritisierte weiter: "An den Grenzen haben wir schon längst die Kontrolle verloren". Die Bundespolizisten fühlten sich durch die Äußerungen des Innenministers "auf den Arm genommen".

   "Tatsächlich wird von den allermeisten Flüchtlingen nicht einmal der Name aufgeschrieben", sagte Wendt: "Derzeit werden nur rund 10 Prozent der Flüchtlinge registriert". Der Rest werde aus Zeit- und Personalmangel mehr oder weniger durchgewunken. Einzig der Fingerabdruck werde überprüft, um zu sehen, ob die Flüchtlinge schon einmal registriert wurden.

   Auch dass Flüchtlinge an der Grenze abgewiesen würden, stimme so nicht. Wer nach Skandinavien wolle, werde zurückgewiesen - aber bei einem erneuten Versuch am nächsten Tag häufig doch ins Land gelassen. Das Innenministerium hatte dagegen laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" gesagt, dass die Polizei nahezu alle Asylsuchenden bereits nahe der Grenze vollständig erfassen könne. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte der Zeitung, täglich weise die Bundespolizei 100 bis 200 Personen an der Grenze zurück.

DJG/mod (END) Dow Jones Newswires

   January 24, 2016 10:55 ET (15:55 GMT)

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