24.04.2019 14:06:00
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Poker um 3-Banken
Dies wird von der Bank Austria - die bei der BKS Kapitalerhöhungen zwischen 1994 und 2018 durchleuchtet wissen will - aber bestritten. Auch am heutigen Mittwoch wurde von einem Bank Austria eine solche Absicht in Abrede gestellt.
Die UniCredit Bank Austria will in der BKS von einem unabhängigen Prüfer geklärt wissen, ob die wechselseitige Teilnahme der drei Banken an ihren Kapitalerhöhungen zulässig ist. Sofort nachdem am Freitag vor Ostern der entsprechende Prüfantrag für die BKS-HV in Klagenfurt bekannt wurde, wurde gemutmaßt, dass die Bank Austria für die Hauptversammlungen (HV) bei den BKS-Schwesterbanken, der Linzer Oberbank und der Innsbrucker Bank für Tirol und Vorarlberg, ähnliches vor hat.
Einen solchen Antrag gab es nun bis zum Frist-Ende für die Einreichung von Anträgen für die Hauptversammlung der Oberbank aber nicht.
"Für die Hauptversammlung der Oberbank am 14. Mai 2019 hat die UniCredit keinen solchen Antrag auf Sonderprüfung gestellt", schrieb die börsennotierte Oberbank - sie ist die größte der drei Regionalbanken - heute, Mittwoch, auf ihrer Internetseite. Ein Bank-Austria-Sprecher hat dies auf APA-Anfrage bestätigt.
Das, so die Linzer Oberbank heute, bedeute aber nicht, dass die Angelegenheit damit für die Oberbank abgeschlossen sei. Wegen der wechselseitigen Verflechtungen der 3-Banken betreffe eine Sonderprüfung einer der drei Institute auch die anderen beiden Banken. Außerdem habe die UniCredit noch die Möglichkeit, einen entsprechenden Antrag direkt in der Hauptversammlung der Oberbank zu stellen.
An der Vermutung der Oberbank hat sich damit auch nichts geändert: "Offenbar will die UniCredit die Kontrolle über Oberbank, BKS und BTV erlangen."
Rechtlich seien die Argumente der UniCredit aber nicht haltbar meint wie schon die BKS auch die Oberbank. Die Überkreuz-Beteiligungen der 3-Banken seien seit 35 Jahren eine der meistgeprüften und am besten durchleuchteten Eigentümer- bzw. Beteiligungsstrukturen in Österreich.
Oberbank-Vorstandschef Franz Gasselsberger hatte sich vor dem Wochenende auch an den oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) gewandt. Von einem möglichen Übernahmeversuch will Stelzer laut "Oberösterreichischen Nachrichten" nichts wissen: "Wir stehen hinter der Oberbank und ihrem regionalen Geschäftsmodell. Die Oberbank hat in den vergangenen Jahren Verantwortung übernommen und auch in schwierigen Zeiten Flagge gezeigt", wurde der Landeshauptmann in den OÖN zitiert. Der ehemalige Finanzminister Hannes Androsch wirft der UniCredit vor, Geld aus Österreichs Banken absaugen zu wollen.
(Schluss) rf/stf
ISIN AT0000624705 AT0000625108 IT0004781412 WEB http://www.bks.at http://www.oberbank.at http://www.bankaustria.at https://www.unicreditgroup.eu
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