27.09.2019 20:12:41

Pleite-Insel Puerto Rico mit Schuldenschnitt

Das hoch verschuldete US-Außengebiet Puerto Rico will seine Verbindlichkeiten über einen Schuldenschnitt verringern. Ein von Washington eingesetztes Kontrollgremium legte am Freitag einen Plan vor, nach dem die Schuldenlast der Provinzregierung um über 60 Prozent auf zwölf Milliarden US-Dollar gedrückt werden soll. Der Schuldendienst würde demnach von fast 30 Prozent der staatlichen Einkünfte auf weniger als neun Prozent sinken.

Der Plan sieht vor, dass die Gläubiger auf Teile ihrer Forderungen verzichten müssen. Er muss noch von einem Bundesgericht genehmigt werden. Auch bei den staatlichen Pensionen sind Einschnitte geplant. Mit einigen Gläubiger- und Rentnerverbänden seien bereits Einigungen erzielt worden, hieß es.

"Wir haben heute einen großen Schritt gemacht, um die Pleite hinter uns zu lassen und eine Zukunft der Haushaltsstabilität und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit für Puerto Rico zu entwerfen", sagte der Vorsitzende der Kommission, José Carrión.

Puerto Rico befindet sich in einer schweren Haushaltskrise. Nachdem attraktive Steuervergünstigungen für das US-Außengebiet ausgelaufen waren, bauten viele Unternehmen Arbeitsplätze ab. Die Löcher im Haushalt stopfte die Regierung mit immer neuen Krediten. Zudem hat die Karibikinsel noch immer mit den Folgen des schweren Hurrikans "Maria" zu kämpfen, der Puerto Rico 2017 verwüstet hatte.

dpa-AFX

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