Paris beharrt zum Missfallen Berlins auf aktiver Währungspolitik

   Von Vanessa Mock und Andreas Plecko

   BRÜSSEL/FRANKFURT--Frankreich pocht trotz ablehnender Erklärungen aus Berlin auf einer gemeinsamen Initiative der Euroländer gegen den starken Euro. "Wir brauchen einen koordinierten Ansatz, um für stabile Wechselkurse einzutreten, insbesondere im Rahmen der G-20", sagte der französische Finanzminister Pierre Moscovici vor einem Treffen der Eurogruppe. Zwar gebe es gute Gründe für das jüngste Aufwerten des Euro wie etwa die Rückkehr des Vertrauens der Anleger, doch hätten auch "aggressive Praktiken unserer Partner" eine Rolle gespielt.

   Damit spielte Moscovici unter anderem auf die extrem lockere Geldpolitik in den USA, Großbritannien und Japan an, die damit ihre eigenen Währungen schwächen und im Gegenzug den Euro-Wechselkurs in die Höhe treiben. Das lässt in Frankreich, das bereits unter einer schwachen Konjunktur leidet, die Alarmglocken schrillen.

   In wenigen Tagen treffen sich die Finanzminister aus den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G-20) in Moskau. Bei diesem Treffen dürfte auch dieser heraufziehende "Währungskrieg" zur Sprache kommen. In der vergangenen Woche hatte Frankreichs Präsident Francois Hollande "aktive Währungspolitik" gefordert.

   Diese Forderung war jedoch auf wenig Gegenliebe in Berlin gestoßen. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler widersprach diesem Ansatz: "Das Ziel muss es sein, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und nicht die Währung zu schwächen." Um die Wettbewerbsfähigkeit im Euroraum zu stärken, seien Strukturreformen unabdingbar.

   Unterstützt wird die deutsche Haltung von Österreich. Die Wechselkurse sollten von den Märkten bestimmt werden, sagte die österreichische Finanzministerin Maria Fekter. Eine "künstliche Schwächung" des Euro sei unpassend, erklärte die Ministerin auf ihrem Weg zum Treffen der Eurogruppe.

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   February 11, 2013 10:08 ET (15:08 GMT)

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