09.11.2013 08:43:26
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Paradox: Ist die Zinssenkung der EZB ein Schritt in Richtung Normalisierung?
EMFIS.COM - Nun ist die Aufregung groß und der Euro stürzte gleich nach der Entscheidung kräftig ab. Auch die Massenmedien greifen das Thema auf und rücken wieder einmal in den Vordergrund, dass die niedrigen Zinsen zu einer realen Entwertung der Sparvermögen führen und auf diese Weise die Sparer für die Folgen der Finanzkrise bezahlen.
Die Furcht vor Deflation geht um
Das stimmt, aber es ist nur die halbe Wahrheit. Auf die gesamte Eurozone gesehen befindet sich die Inflationsrate im Sinkflug und auf den Korridoren der EZB macht sich zu Recht die Furcht breit, dass deflationäre Tendenzen die Wirtschaft in eine langanhaltende Lähmung führen könnten – ähnlich wie in Japan seit den frühen 1990er Jahren. Aktuell liegt die Inflationsrate bei 0,7 Prozent und sie wird Prognosen zufolge bis 2015 nur knapp über ein Prozent steigen. In Deutschland ist die Inflationsrate wegen der gut laufenden Wirtschaft etwas höher, aber die EZB muss eben Geldpolitik für die ganze Eurozone betreiben. Und darüber hinaus ist die Zinssenkung paradoxerweise sogar ein Schritt in Richtung Normalisierung der Geldpolitik, denn weitere unkonventionelle Maßnahmen wie LTROs werden dadurch überflüssig.
Zinssenkung als Ersatz
Mit den umstrittenen LTROs (längerfristigen Refinanzierungsgeschäften) hat die EZB Ende 2011 die Lähmung des Geldmarktes beendet und den Weg aus der Krise geebnet. Inzwischen wurden viele der Kredite von den Banken wieder zurückgezahlt. Durch die Senkung des Leitzinses wird nun gewährleistet, dass sich die Banken weiterhin günstig refinanzieren können – jetzt aber auf konventionellem Weg. So viel hat sich also gar nicht geändert und auch am Devisenmarkt wird sich der Staub wieder legen. Dass – quasi als Nebeneffekt – der Aufwertungsdruck beim Euro beendet scheint, wird der EZB aber recht sein. Doch eine kräftige Abwertung wird es ebenfalls nicht geben.
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Mit den umstrittenen LTROs (längerfristigen Refinanzierungsgeschäften) hat die EZB Ende 2011 die Lähmung des Geldmarktes beendet und den Weg aus der Krise geebnet. Inzwischen wurden viele der Kredite von den Banken wieder zurückgezahlt. Durch die Senkung des Leitzinses wird nun gewährleistet, dass sich die Banken weiterhin günstig refinanzieren können – jetzt aber auf konventionellem Weg. So viel hat sich also gar nicht geändert und auch am Devisenmarkt wird sich der Staub wieder legen. Dass – quasi als Nebeneffekt – der Aufwertungsdruck beim Euro beendet scheint, wird der EZB aber recht sein. Doch eine kräftige Abwertung wird es ebenfalls nicht geben.
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