29.10.2014 20:25:47

OTS: Weser-Kurier / Weser-Kurier: Zum Steuerabkommen schreibt Stefan Lakeband:

Weser-Kurier: Zum Steuerabkommen schreibt Stefan Lakeband:

Bremen (ots) - Es erschüttert die Finanzwelt wie ein Erdbeben: 51

Staaten haben gestern das internationale Abkommen zum Austausch von

Steuerdaten unterschrieben und wie im Vorbeigehen das Bankgeheimnis

abgeschafft. Keine Steuer-CDs mehr, keine schwarzen Konten, keine

dubiosen Stiftungen. Das ist der Plan. Ein sehr guter sogar. Es

überrascht angenehm, wie schnell und wie umfassend sich die

Finanzminister auf das Abkommen geeinigt haben. Selbst Steueroasen

wie die Kaimaninseln, Singapur oder Liechtenstein machen mit. Wenn

auch bestimmt nicht ganz freiwillig, sondern getrieben durch den

Druck der internationalen Gemeinschaft. Denn der geht es ums Geld und

um das Ansehen bei den Bürgern. Die Steuerskandale der vergangenen

Jahre haben eines offengelegt: Teilweise über Jahrzehnte hinweg haben

Reiche, Mächtige und Konzerne das System umgangen. Wenn dem jetzt

durch den Informationsaustausch ein Riegel vorgeschoben wird, ist das

für viele eine längst notwendige Genugtuung und ein Zeichen.

Allerdings dürfen sich die Staaten nicht darauf ausruhen. Schon jetzt

lässt das Abkommen Schlupflöcher. Und die Betreiber von Steueroasen

werden alles daran setzen, noch weitere zu finden. Denn auch wenn das

Abkommen ein Erdbeben war: Komplett zerstört sind die Steueroasen

dadurch nicht.

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