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01.07.2015 21:16:39

OTS: Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Deutsche Bank/Cryan

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Deutsche Bank/Cryan

Stuttgart (ots) - John Cryan weiß, dass die Bank bei Kunden,

Aufsehern und auch in der Öffentlichkeit verlorenes Vertrauen

zurückgewinnen muss. Der 54-jährige Manager will dies auf Basis der

noch von der bisherigen Bankspitze ersonnenen "Strategie 2020" tun.

Doch jenseits der großen Linien sind zahlreiche Fragen offen. Sie

betreffen etwa den künftigen Zuschnitt des Investmentbankings, aber

auch die Digitalisierung des Privatkundengeschäfts. Hier wird Cryan

liefern müssen. Dass er konkrete Vorschläge erst nach einer längeren

Bedenkzeit vorlegen will, ist vernünftig. Der ursprüngliche Fahrplan

war nach dem Führungswechsel einfach nicht mehr realistisch.

Wunder sollte von dem neuen Chef ohnehin niemand erwarten. Denn

allein schon die Aufarbeitung der Rechtsstreitigkeiten und Skandale

aus der Vergangenheit wird die Deutsche Bank noch über Jahre

belasten. Cryans großer Vorteil gegenüber seinen Vorgängern: er ist

über den Verdacht einer persönlichen Verstrickung in die Affären

erhaben.

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