07.01.2024 13:02:38

OTS: Neue Osnabrücker Zeitung / DGB: Mindestlohn muss noch in diesem Jahr ...

DGB: Mindestlohn muss noch in diesem Jahr weiter steigen

Osnabrück (ots) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will sich mit der

Anhebung des Mindestlohns auf 12,41 Euro zum 1. Januar dieses Jahres nicht

zufriedengeben. "Fakt ist, dass diese mickrige Erhöhung die Teuerung der

Lebenshaltung nicht ansatzweise auffängt", sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi im

Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Sie betonte: "Die Bezieher

von Mindestlohn sind damit von der allgemeinen, existenzsichernden

Lohnentwicklung abgekoppelt; viele werden gezwungen sein, durch soziale

Transferleistungen aufzustocken, auf Kosten der Solidargemeinschaft".

Der DGB setzt nun auf die EU-Mindestlohnrichtlinie, die in diesem Jahr in

deutsches Recht umgesetzt werden muss. Nach ihr, so Fahimi, müsste "ein

Mindestlohn 60 Prozent des mittleren Einkommens betragen, also bei 14 Euro

liegen". Dabei gebe es zwei Wege, das Niveau anzupassen: "Entweder verständigt

sich die Mindestlohnkommission auf eine höhere Anpassung des Mindestlohns. Oder

aber der Gesetzgeber muss noch einmal tätig werden, wie er es bei der einmaligen

Erhöhung auf 12 Euro getan hat. So wie es ist, kann es jedenfalls nicht

bleiben".

Verständnis für Unternehmen, die vor zu viel Belastung durch einen immer höheren

Mindestlohn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten warnen, hat Fahimi nicht. "Die

Mär von Arbeitsplatzverlusten und 'Wir können uns nichts mehr leisten' hören wir

seit Einführung des Mindestlohns. Sie hat sich aber in keinem einzigen Jahr

bewahrheitet. Das nenne ich Jammern jenseits der Realität", sagte die ehemalige

SPD-Generalsekretärin, die seit Mai 2022 an der Spitze des DGB steht. Gerade in

Zeiten schwächerer Konjunktur müsse es darum gehen, die Kaufkraft der Menschen

nicht noch durch Reallohn-Verluste zu schwächen.

Weiter sagte die DGB-Vorsitzende der NOZ: "Die Kostenlast für Unternehmen ist

nicht vor allem durch die Löhne getrieben, sondern durch die Energiekosten.

Krisenkosten über die Löhne auf die Beschäftigten abzuwälzen, bedeutet eine

weitere Umverteilung von unten nach oben, und das werden wir nicht akzeptieren".

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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