07.12.2018 11:18:41

OTS: KfW / KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Konjunktur mit Gegenwind

KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Konjunktur mit Gegenwind

Frankfurt am Main (ots) -

- Probleme der Autoindustrie mit neuem Abgasstandard sind

belastender Sonderfaktor im dritten Quartal

- KfW Research senkt Konjunkturprognosen für 2018 und für 2019

leicht auf 1,9 % bzw. 1,6 % (Vorprognosen: 2,0 % bzw. 1,7 %)

- Liste der Konjunkturrisiken bleibt lang

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat im Sommer erneut

enttäuscht. Mit einem Plus von lediglich 0,2 % gehört das dritte

Quartal zu einem der schwächsten seit Beginn der Erholung im Jahr

2013. Wie bereits in den Vorquartalen wurde die wirtschaftliche

Entwicklung durch einen temporären Sondereffekt maßgeblich belastet.

Nach Witterung, Grippewelle und Streiks im ersten Halbjahr waren es

nun Probleme der Autoindustrie beim Umstieg auf das neue Zulassungs-

und Abgastestverfahren WLTP zum 1. September, die europaweit

konjunkturelle Bremsspuren hinterließen. So rollten in den

Autofabriken der Eurozone knapp 6 % weniger Fahrzeuge von den Bändern

als in den drei Monaten zuvor. Bis zum Frühjahr 2019 dürfte sich die

Automobilproduktion wieder erholen. Aufgrund des schwachen dritten

Quartals revidiert KfW Research die Konjunkturprognose für die

Eurozone leicht auf 1,9 % für 2018 und auf 1,6 % für 2019 nach unten

(Vorprognosen: 2,0 % bzw. 1,7 %).

"Die europäische Wirtschaft befindet sich nach wie vor in der

Expansion. Die Zeichen stehen zwar auf Abkühlung der Konjunktur. Ich

bleibe dennoch optimistisch, dass wir bei deutlich positiven

Wachstumsraten bleiben. Die stabile Binnennachfrage muss - und kann -

das Wachstum tragen"", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.

Die fundamentalen Rahmenbedingungen für eine solide Expansion des

privaten Konsums in der Eurozone sind weiter intakt. Die

Arbeitslosenquote markiert ein Zehnjahrestief, die Reallöhne wachsen

ordentlich und dürften kurzfristig einen Schub von den sinkenden

Energiepreisen erhalten. Die hohe Kapazitätsauslastung zeigt, dass es

anhaltenden Bedarf für Investitionen gibt. Und trotz der langsamen

Rückführung der geldpolitischen Unterstützung dürften die

Finanzierungskonditionen für die Unternehmen günstig bleiben. Hinzu

kommt, dass die Fiskalpolitik 2019 der Konjunktur mit einem Impuls

von knapp 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Rückhalt verleihen

wird.

Die Liste der Risiken für die Konjunktur bleibt gleichwohl lang,

und die drei wichtigsten Abwärtsrisiken für die europäische

Wirtschaft sind unverändert. Erstens ist eine Eskalation der

Handelskonflikte jederzeit denkbar. Zweitens kann bis zur alles

andere als sicheren Zustimmung des britischen Parlaments zur

Austrittsvereinbarung ein ungeordneter Brexit nicht ausgeschlossen

werden. Drittens droht in Italien, ausgelöst von der geplanten

fiskalpolitischen Lockerung der neuen Regierung, die Gefahr einer

Abwärtsspirale aus steigenden Risikoprämien, wankenden Banken und

sinkendem Wachstum.

Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass Eurozone ist abrufbar unter:

http://ots.de/Bnz2hG

OTS: KfW

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/41193

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Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Kommunikation (KOM), Christine Volk

Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,

E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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